Trinkwasserhochbehälter "Arnstedter Warte" Trinkwasserhochbehälter "Arnstedter Warte": Stadtwerke veranlassen Reparatur

Aschersleben - Die Trinkwasserhochbehälter „Arnstedter Warte“ in Aschersleben sind eigentlich von Erdreich umgeben und mit Grün bewachsen. Doch das gilt derzeit nur für zwei der drei Betonkolosse. Denn dem dritten steigen im wahrsten Sinne des Wortes Mitarbeiter der Lenz und Mundt Betonsanierung GmbH aus Brandenburg aufs Dach.
Untersuchung deckt Mängel auf
„Eine bauliche Untersuchung des Zustandes im Vorjahr hat ergeben, dass durch die Decke an einigen Stellen Oberflächenwasser eindringen könnte. Es wäre möglich, dass das Trinkwasser so verunreinigt werden könnte. Deshalb mussten wir reagieren“, begründet Hardy Pries, Netzwart für Gas und Trinkwasser bei der Ascanetz GmbH, einer Tochter der Stadtwerke Aschersleben.
Nach den Dacharbeiten wird der Hochbehälter wieder mit einer 50 Zentimeter dicken Erdschicht versehen, die dann auch wieder begrünt (Rasen) wird.
Neue Be- und Entlüftungsanlage
Neben der Reparatur des Daches wird auch eine neue Be- und Entlüftungsanlage mit einer modernen Filtertechnik installiert. „Bei der alten Belüftung kommt das Trinkwasser noch mit der Luft in Verbindung. Die neue Anlage erzeugt in der Speicherkammer einen leichten Überdruck von zwei bis drei Millibar. Damit kann das Eindringen von Umweltkeimen ausgeschlossen werden“, so Pries. Die Sanierungskosten für eine Kammer belaufen sich auf rund 350.000 Euro. In den kommenden beiden Jahren sollen dann auch die andern beiden Kammern in Angriff genommen werden.
Der Trinkwasserhochbehälter „Arnstedter Warte“ wurde zwischen 1969 und 1971 gebaut. Er wird vom Hochbehälter Endorf der Fernwasserversorgung Torgau gespeist und versorgt rund zwei Drittel der Stadt Aschersleben und den Hochbehälter auf der Burg mit Trinkwasser. Die Wände und Decken der Wasserkammern sind aus Betonfertigteilen. „Sie befinden sich noch in einem guten Zustand“, weiß Hardy Pries, der die Hochbehälter kennt wie seine Westentasche.
Versorgung kann fünf Tage aufrecht erhalten werden
Der Hochbehälter besteht aus drei Kammern, die ein Fassungsvermögen von je 5.000 Kubikmeter haben. „Bei einem Ausfall der Einspeiseleitung kann die Versorgung der rund 2.000 Kunden für fünf Tage aufrecht erhalten werden“, so der Netzwart.
Seit der Übernahme der Trinkwasserversorgung im Jahr 1995 erneuerten die Stadtwerke 65 Kilometer Versorgungsleitungen, 2.100 Hausanschlüsse sowie den Hochbehälter auf der Burg. Als Ergebnis der Sanierungsmaßnahmen im Versorgungsgebiet konnte der Wasserverlust von 40 auf weit unter zehn Prozent gesenkt werden. „Im Vorjahr hatten wir einen Verlust von rund vier Prozent“, betont Pries. (mz)