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Täglich werden rund eine Million Flaschen abgefüllt

15.04.2009, 16:29

GAENSEFURTH/VS/UM. - So wird es auch für den "Gaensefurther Sauerbrunnen" überliefert. Ein Gärtner des an der Bode gelegenen Schlosses derer von Trotha habe gefiederte Haustiere dabei beobachtet, wie sie von einem aus dem Boden dringenden Wasser begierig tranken. Feststeht: Seit 1876 wird das bei Gänsefurth aus mehreren Brunnen an die Erdoberfläche quellende Wasser in Flaschen abgefüllt. "Heute beliefern wir vorrangig einen Umkreis von 300 Kilometern, das heißt insbesondere die neuen Bundesländer und Berlin", erklärt der Geschäftsführer des Unternehmens "Gaensefurther Schlossquelle", Horst Braunisch, die geografische Belieferung der Kunden. Allerdings würden auch in den alten Bundesländern mehr und mehr Menschen auf den Geschmack von "Gaensefurther Mineralwasser" kommen. In vier Anlagen werden tagtäglich rund eine Million Flaschen gefüllt. Die acht Brunnen liefern sieben verschiedene Mineralwässer, sieben verschiedene Marken verlassen demnach das Haus.

Für Braunisch und seine 136 Mitarbeiter ist es von Vorteil, dass die Deutschen immer mehr auf Mineralwasser als Durstlöscher setzen. Das glasklare Getränk hat in puncto Verbrauch inzwischen sogar Bier hinter sich gelassen. Nur Kaffee wird in deutschen Landen noch reichlicher getrunken als Wasser. Den leichten Einbruch beim Absatz in den vergangenen Monaten bringt Braunisch mit der Finanz- und Wirtschaftskrise in Zusammenhang. Seit März sei die Entwicklung aber wieder positiv. "Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um unser Niveau, um unsere Marktposition zu halten", versichert der Geschäftsführer und verweist auf Werbemaßnahmen zum Beispiel im Rundfunk. "Das ist ein Muss für unsere Branche. Die Vogel-Strauß-Methode bringt uns jedenfalls nicht weiter." Weiter gekommen ist das Unternehmen, das seit 1991 zur "Mineralquelle Wüllner" mit Sitz in Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) gehört, unzweifelhaft durch Modernisierung. Rund 30 Millionen Euro sind in die Erweiterung und Erneuerung der Anlagen investiert worden.

Sogar Stardesigner Colani ließ sich dazu hinreißen, für eine feinperlige Gourmet-Marke eine geschwungenen Glasflasche zu kreieren. Ob mit dieser Leistung oder ohne sie, feststeht, dass "Gaensefurther" unter den 220 Mineralwasserbetrieben im deutschen Ranking den 13. Platz beim Absatz einnimmt. Für die Region ist das Unternehmen zudem ein überaus wichtiger Sponsor. "Was wir geben können, geben wir", bringt es Braunisch auf eine kurze Formel. Fügt dann aber noch hinzu: "Wir fahren eine Kampagne, die auf unsere Heimat bezogen ist. Hier sind unsere Wurzeln." Braunisch stieg am 1. Juni 1991 als Geschäftsführer ein und leitet seitdem die Geschicke des Betriebes. Den insgesamt sehr guten unternehmerischen Erfolg verbindet er mit einer geringen Abwanderung der Mitarbeiter. "Sonst hätten wir das alles nicht schaffen können", meint er.