Käsecreme und Wasserflöhe Tag der offenen Tür in Aschersleben: Gymnasium Stephaneum wirbt um Fünftklässler

Aschersleben - Der Knoblauch zieht in die Nase und lockt Leckermäuler an. Denn Moretum - eine aus der antiken römischen Küche stammende Käsecreme mit Olivenöl und Selleriegrün - duftet verführerisch. Genau, wie die selbstgemachten Focaccia-Brötchen daneben. Ebenfalls eine römische Spezialität, die am Wochenende beim Tag der offenen Tür des Ascherslebener Gymnasiums „Stephaneum“ auf Abnehmer wartet.
Fachbereiche und Arbeitsgemeinschaften stellen sich vor
Denn hier stellen sich im Haus II alle Fachbereiche und Arbeitsgemeinschaften der Schule den angehenden Fünftklässlern und ihren Eltern auf lockere Art und Weise vor. So wie die Latein-Lehrer, die aber nicht nur Honigwein und Essen dabei haben, sondern auch viele Schülerprojekte zum römischen Leben.
„Wir setzen die Texte, die wir lesen, kreativ um“, spricht Referendarin Ivana Feilcke, die Latein und Mathematik unterrichtet, von Theaterstücken und Zeitungsberichten, Comics und Kochbüchern.
Ein Stück weiter können die Besucher quirlige Wasserflöhe unter dem Mikroskop beobachten. „Eigentlich sind die Fischfutter“, lacht Bio-Lehrer Andreas Rauchfuß. Aber anhand von solchen Naturobjekten könne man die Schüler besser abholen.
Und die Wasserflöhe würden das Thema Krebse anschaulicher machen. „Man kann sie füttern oder zum Licht locken“, erzählt Rauchfuß und meint angesichts der guten Ausstattung des Fachraumes und der interaktiven Tafel: „Wir brauchen uns hier nicht zu verstecken!“
Auch ein von Schülern gedrehter Film läuft
Unterrichtsmaterialien und Schülerarbeiten, wie ein von den Stephaneern gedrehter Ethik-Film „Verstand nach Kant einfach erklärt“, sind in allen Klassenräumen ausgestellt. Da raucht und dampft es in Chemie, wo auch verraten wird, wie man Cent-Stücke auf Hochglanz bringt. Da wird in Englisch schon einmal After eight verteilt und zur Teatime eingeladen.
Da explodieren Schokoküsse, weil ihnen die Luft ausgeht. Und Rocco Pagel, der im Vorlese-Wettbewerb den dritten Platz belegte, lässt die Jungen und Mädchen im Deutsch-Raum an der Entschärfung einer Bombe teilhaben, die den Akteuren in „Fünf Freunde“ von Enid Blyton in allerletzter Sekunde gelingt.
Theater-AG, Modellbahn und Lego-Projekt
Auch die Arbeitsgemeinschaften - wie Theater-AG, Modellbaubahn, Biologie, das Lego-Projekt oder die Stadtpfeifer - zeigen ihr Können. Und die ehemalige Turnhalle am Haus II hat die Türen weit geöffnet. Dort erzählen Almut Stier und Paul Waltburg - auch ehemaligen Schülern -, wie hier der 900.000 Euro teure Umbau erfolgen soll.
„Es wird eine Kombination aus Speiseraum und Aula mit Bühne in der Ecke für Schulfeste“, verrät Schulleiter Klaus Winter die Pläne. „Und auf die Empore kommen Leseraum und eine Art Bibliothek.“
Petra Leuschner mit Enkel zu Besuch
„Das ist sehr, sehr interessant, auch für den jungen Mann hier“, zeigt Petra Leuschner auf ihren Enkel. Die Ascherslebenerin ist spontan mit ihm vorbeikommen. Eigentlich, um ihre Enkelin zu sehen, die bei der Ausgestaltung des Tages hilft.
„All die ganzen Dinge, die man hier ausprobieren kann. Die vielen Modelle, die die Kinder gebaut haben. Das ist ein wirklich schönes Reinschnuppern“, findet Petra Leuschner.
Über ein solches Lob freut sich Schulleiter Klaus Winter und gibt zu: „Wir hoffen, dass wir auch im kommenden Jahr wieder vierzügig werden.“ Denn bekomme das Gymnasium nur drei Parallelklassen zusammen - das sei bisher aber nur einmal passiert -, gebe es zu viele Schüler in einer Klasse. (mz)
