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Streit um Standort eskaliert

Von Angelika Adam 13.12.2007, 17:54

Wilsleben/MZ. - Zugabe von Aschersleben

Hintergrund ist erneut das Dorfgemeinschaftshaus, das - wie im Gebietsänderungsvertrag mit der Stadt Aschersleben vereinbart - als "Brautgeschenk" für die Eingemeindung entstehen soll. 280 000 Euro stehen dafür bereits zum zweiten Mal im Haushalt der Stadt Aschersleben bereit. Obwohl es einen einstimmigen Beschluss des Rates in Wilsleben gibt, das Haus am Standort des ehemaligen Konsum zu errichten, haben sich laut Ortsbürgermeister Holger Behrens (CDU) neue Möglichkeiten ergeben, über den Standort noch einmal gründlich zu beraten und die Meinung der Wilslebener Bürger in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Der ehemalige Konsum war damals gewählt worden, weil das Grundstück der Gemeinde gehört und Investitionen nur erfolgen könnten, wenn die rechtliche Situation klar ist.

Das andere Objekt - das immer wieder ins Gespräch gebracht worden war - ist das Schützenhaus in Wilsleben, das aber bisher nicht Eigentum der Gemeinde ist. Inzwischen gibt es eine Zusage des Schützenvereins, eine Möglichkeit zu finden, die die Investitionen für die Stadt Aschersleben und den Ortsteil rechtlich sicher macht. So scheint es in Wilsleben eine Mehrheit zu geben, die das Schützenhaus als besseren Standort ansehen.

Einstimmiger Beschluss

Beate Bilsing und Hella Hänschen gehören nicht dazu. Sie und andere wollen, wie es ihr Fraktionskollege Wolf Dieter-Ostermann erklärte, am Standort des ehemaligen Konsum festhalten, zumal ihrer Meinung genau dieser Standort in einen Fördermittelantrag für das Leader-Projekt aufgenommen wurde. Vom Dorfgemeinschaftsverein, so Ostermann, "war das Projekt für eine kulturelle Begegnungsstätte im Herzen des Ortes erarbeitet worden". Damit kann nach seiner Meinung nur der ehemalige Konsum gemeint sein.

Dem widersprachen Ortsbürgermeister Holger Behrens und Jens-Peter Börner, Amtsleiter bei der Stadtverwaltung. Der erste Antrag für das Leader-Projekt war ganz kurzfristig von der Gemeinde gestellt worden. "Sie haben das Geld", wandte sich Börner an die Ortschaftsräte, "jetzt muss auch dringend entschieden werden, wo das Dorfgemeinschaftshaus entstehen soll. Der Ort muss wissen, was er will." Laut Börner hat Wilsleben keine schlechten Chancen, in die Förderung aufgenommen zu werden, denn "es gibt nicht viele Projekte, die beim Ministerium vorliegen und bereits eine Kofinanzierung (280 000 Euro im Haushalt der Stadt Aschersleben) vorweisen können. Das werde sich bei der Auswahl der förderfähigen Projekte garantiert auswirken. "Und dann sprechen wir von 650 000 Euro", rechnete Börner vor.

Wilslebener beteiligen

Laut Holger Behrens werden jetzt die Verantwortlichen in Wilsleben und in Aschersleben rechtlich genau prüfen lassen, wie die Bürger des Ortes, für die das Haus ja sein soll, in die Entscheidungsfindung einbezogen werden können.