Straßenbau in Quedlinburg Straßenbau in Quedlinburg: Carl-Ritter-Straße erhält ein neues Gesicht
Quedlinburg/MZ. - Rund 2,3 Millionen Euro sind veranschlagt, etwa anderthalb Jahre wird der Umbau dauern. Die Carl-Ritter-Straße in Quedlinburg erhält ein völlig neues Gesicht, und gleichzeitig wird die Altetopfstraße instand gesetzt. Planer Klaus von Ohlen stellte vor dem Bauausschuss des Stadtrates noch einmal das Projekt vor, das nach der Verabschiedung des Haushaltes 2002 in Angriff genommen werden kann. Begonnen wird dann mit den Arbeiten in der Altetopfstraße.
Durch eine veränderte Planung werden einige Parkplätze mehr entstehen. Es sind jetzt 104 Stellplätze, verteilt auf zwei Parkflächen, versetzt, rechts und links der neuen Straßenführung angeordnet. Sie hat die Form eines geschwungenen langezogenen S. Mit der Umgestaltung wird vor allem viel mehr Grün in diesen Bereich der Stadt einziehen und eine natürlicher Übergang zum Wordgarten geschaffen (die MZ berichtete). Für einen neuen Standort des Marktes der "fliegenden Händler" gibt es noch keine abschließende Entscheidung.
Noch offen ist auch die genaue Führung des Verkehrs. Die Vorstellungen, Pkw-Fahrer zu animieren, über die Altestopfstraße ein- und auszufahren, fand im Ausschuss Zustimmung. Als problematisch angesehen wurde dagegen die Frage des Reisebusverkehrs. Geplant sind sechs Haltepunkte nur zum Aus- und Einsteigen. Die Busse müssen dann an einer andereren Stelle außerhalb des Stadtzentrums geparkt werden. "Wir sollten die Carl-Ritter-Straße nicht mit Bussen vollstellen lassen", merkte Klaus von Ohlen an. Dies würde dem Ziel, mehr Grün und eine Aufwertung des Wordgartens, entgegenstehen.
Kritik der Ausschussmitglieder kam vor allem zur geplanten Ausfahrt der Busse über die Steinbrücke und den Neuen Weg sowie den immer noch fehlenden Alternativ-Parkplatz. Gerade die Ausfahrt durch die engen Kurven und durch die von Fußgängern stark frequentierte Steinbrücke sei abzulehnen. Der Planer räumte ein, dass die Verkehrsführung auch umgedreht werden kann. Der Abschnitt zwischen der langgezogenen Kurve in der Carl-Ritter-Staße und der Steinbrücke sollte aber Einbahnstraße werden, um den Verkehr zu beruhigen. Verkehrsplaner Volker Pethe sprach zwar von Überlegungen, im Marschlinger Hof Möglichkeiten für das Abstellen von 20 Bussen zu schaffen, doch klare Lösungen in kurzer Zeit konnte er nicht anbieten. So forderten die Auschussmittglieder dazu auf, erst das Busproblem zu klären, ehe gebaut werden kann.
Thomas Bracht, Geschäftsführer der Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH, erinnerte daran, dass der Busreiseverkehr jährlich rund 170 000 Gäste in die Stadt bringt. Diese Besucher dürften nicht verprellt werden, schließlich lebten davon auch Gastronomen und Händler. Die Busse am Motel parken zu lassen, würde die Besucher noch mehr als bisher auf den Schlossberg konzentrieren. Eine Lösung müsse stadtnah sein.
Der Umbau der Carl-Ritter-Straße wird nicht vor Juli beginnen, da erst der neue Parkplatz Wipertistraße 2/3 (die MZ berichtete) fertiggestellt sein muss. Fertigstellungstermin ist dort Ende Juni. Der von der Wohnungswirtschaftsgesellschaft Quedlinburg neu geschaffene Platz dient als Ausweich, wenn für längere Zeit die Parkflächen in der Carl-Ritter-Straße fehlen werden.