Stadt Harzgerode Stadt Harzgerode: Hammer kann fallen
Harzgerode/MZ. - Jetzt fällt der Hammer für Harzgerodes Innenstadt. Am 17. September wird mit dem ersten Abriss begonnen. Das gab Bürgermeister Manfred Diwinski zur Planungssitzung Schlossberg bekannt. "Drei große Schwerpunkte stehen zur Bewältigung an", so Diwinski: "Die Renaturierung des Schlossbergs, die Entstehung des Industrieparks und die Innenstadtsanierung." Aus der vorhandenen Industriebrache im Zentrum von Harzgerode sollen ein neu funktionierendes Wirtschaftsgebiet und eine attraktive Wohn- und Freizeitanlage entstehen. Um das zu realisieren, sollen 1,7 Hektar des alten Industriegebietes zum Teil abgerissen und in den nächsten Jahren renaturiert und saniert werden. Die Baudenkmäler werden in die Neugestaltung integriert, um auch den Anforderungen der Denkmalpflege gerecht zu werden.
Im Zentrum der Gewerbe- und Industrieansiedlung steht ein touristisch orientiertes Handwerk. Es sollen eine Schaugießerei, eine Kunstschmiede, eine Holzschnitzerei und eine Böttcherwerkstatt entstehen, die nicht nur produktiv, sondern auch ein Touristenanziehungspunkt sein sollen, erläuterte der Bürgermeister. Außerdem will die Stadt Harzgerode ein neues Hotel mit 120 Plätzen, in der Kategorie drei Sterne plus, und einen Sport- und Fitnessbereich errichten. "Komplett neue Erschließungsanlagen, wie Straßen, Strom-, Regen- und Trinkwasserleitungen sollen das Wohnen in der Innenstadt hochwertiger machen", erklärte Bauamtsmitarbeiterin Sabine Haberkorn. Für die Feuerwehr der 5 000 Einwohnerstadt muss noch ein neuer, größerer Standort gefunden werden, der auch in Zentrumsnähe liegen soll.
Hermann Ohrner von der IPC-GmbH Investorengruppe weiß, "die Stadtsanierung muss im Detail erfolgen und wird einige Zeit in Anspruch nehmen." Geschätzt werden die Investitionen auf 50 Millionen Mark. 30 Prozent Fördermittel kommen von der Städtebauförderung, dem Arbeitsamt Halberstadt und von eigenen Haushaltsmitteln. Als Strukturanpassungsmaßnahme werden 15 ABM- und SAM-Mitarbeiter vom Arbeitsamt ab 17. September für drei Monate eingesetzt. Im vergangenen Jahr wurden Oberstraße und Marktplatz erneuert. In diesem Jahr soll mit der Schmutz- und Regenwasserkanalisation begonnen werden und 2002 mit der Oberflächengestaltung. "Der Umbau der Innenstadt", so Diwinski, "wird etwa acht bis zehn Jahre dauern.