St. Marien in Drohndorf St. Marien in Drohndorf: Drohndorf hat eine "Vogelkirche"
Drohndorf - Der 60 Zentimeter mal 40 Zentimeter große Kasten bietet den Falken die Möglichkeit, ihre langjährigen Nistplatz weiter zu nutzen. "Er wird ihn mit Sicherheit annehmen", denkt Ornithologe Uwe Nielitz, der als Ratgeber nach Drohndorf gekommen war.
Der Vogelwissenschaftler findet das Projekt "top", so sein Urteil. "In anderen Kirchen wird alles zu gemacht und hier erhält man den Vögeln ihre Plätze", begründet er seine Meinung.
Außerdem ist geplant, das Brutverhalten der Tiere mit Kameras zu beobachten. Das Ganze soll dann auch dem Projekt des "Lern- und Aussichtspunktes" zugute kommen. Schulklassen können den Turm nutzen, um ihren Ort, aber sicherlich auch die Natur besser kennen zu lernen.
Eine neue Sicht zu seinem Arbeitsplatz hat indes Pfarrer Mathias Kipp, der das Gotteshaus mit einem Lächeln als "Vogelkirche" bezeichnet. Gestützt wird seine These von Uwe Nielitz, der glaubt, dass sie auch Spatzen, Fledermäusen und Dohlen ein Zuhause bieten kann. Die Arbeiten an der Vogelunterkunft dauerten von September bis November 2009. "Wir decken jetzt die Bereiche Religion, Natur und Geschichte ab. Besser geht es doch nicht", findet Kerstin Weber, Mitglied des Kirchenrates - eben "multikulturell".
Der Falke ließ sich gestern übrigens auch blicken. Aus der Ferne betrachtete er sein neues Heim. Die gestern Anwesenden hoffen, dass er bald seinen Platz in der "Vogel-WG" finden wird.