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Krieg in der Ukraine Sorgen und Ängste der Schüler werden am Gymnasium Stephaneum in Aschersleben sehr ernst genommen

Auch im Unterricht wird der Ukraine-Krieg thematisiert.

Von Regine Lotzmann 28.02.2022, 08:00
Am Gymnasium Stephaneum in Aschersleben wird der Krieg in der Ukraine auch im Unterricht thematisiert.
Am Gymnasium Stephaneum in Aschersleben wird der Krieg in der Ukraine auch im Unterricht thematisiert. Foto: Frank Gehrmann

Aschersleben/MZ - Den Namen Europagymnasium trägt das Ascherslebener Stephaneum nicht umsonst. Hier werden Schüler vieler Nationen unterrichtet - auch aus der Ukraine. Und natürlich hat der Angriff Russlands auch in der beschaulichen Eine-Stadt seine Spuren, Angst und viele Fragen hinterlassen.

Im Ascherslebener Gymnasium gibt es Kinder mit ukrainischen Wurzeln in der neunten, der siebenten und in der fünften Klasse, zählt der stellvertretende Schulleiter Axel Wieczorek auf und weiß, dass die Eltern der Jüngsten als Ärzte am hiesigen Krankenhaus arbeiten.

„Wir haben aber auch russische Schüler, die sehr betroffen darüber sind, was da gerade passiert“, sagt Wieczorek, der eben ein Gespräch mit einem russischen Mädchen hatte. Denn die Schule wolle als Ansprechpartner dienen. „Wir gehen auf jeden Fall darauf ein, wenn Schüler Nachfragen oder Gesprächsbedarf haben“, sagt Wieczorek, der selbst bestürzt ist. „Dieser Krieg ist eine Katastrophe“, meint er kopfschüttelnd.

Deshalb ist der Angriff auf die Ukraine auch im Unterricht Thema. „In den oberen Klassen auf jeden Fall, weil die Schüler da sehr erschüttert sind - und auch Redebedarf haben“, erklärt der stellvertretende Schulleiter. Das Stephaneum nutze dafür in erster Linie den Sozialkundeunterricht. „Oder den Geschichtsunterricht, wo eventuell auch die Hintergründe mit diskutiert werden können.“ Damit folgt das Stephaneum auch einem Rat von Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner, die sich dafür ausgesprochen hat, die aktuellen Ereignisse im Unterricht zu thematisieren.

„Die jüngste Zuspitzung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine ist für alle eine verstörende Erfahrung, vor allem aber für junge Menschen, die bisher in einem weitgehend friedlichen Europa aufgewachsen sind“, begründet die Ministerin das. Und meint weiter: „Umso wichtiger ist es, möglichen Ängsten und Sorgen zu begegnen, indem man darüber spricht und aufklärt.“ Eva Feußner empfahl den Lehrern, sensibel auf die Situation einzugehen. „Die Sorgen der Schüler müssen ernst genommen werden.“