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Sessel zum Lümmeln und ein Baumstamm zum Toben

Von Marion Pocklitz 20.02.2007, 17:10

Westdorf/MZ. - An den Wänden hängen Poster, die besonders niedliche Katzen aller Art zeigen. Der Raum ist mit viel Liebe von Ute Keller eingerichtet worden. Und die kleinen Besucher, die regelmäßig zu ihr kommen, fühlen sich dort wohl. Die Westdorferin betreibt seit 1997 eine Katzenpension.

"Ich bin auf einem Bauerhof groß geworden. Von Katzen, Hühnern und Schweinen umgeben. So war für mich klar, dass ich immer Tiere um mich haben wollte. Leider klappte das in der ersten Zeit nicht. Bis zur Wende wohnte ich mit meinem Mann in einer Stadtwohnung und da passten keine Katzen hin", erinnert sie sich. Doch der Wunsch wurde immer größer und als sie sich das Haus 1992 in Westdorf kauften, kam drei Jahre später die erste Katze ins Haus. Purzel, ein heute zwölf Jahre alter Kater, und dann Minka. "Wir haben sie aus dem Tierheim geholt. Vielleicht waren auch die Katzen der Auslöser, eine Katzenpension zu eröffnen. Denn nach der Wende war ich arbeitslos. Trotz Umschulung zur Bürokauffrau", berichtet sie.

Die Idee mit der Pension hat sie dann nicht mehr losgelassen. Gespräche mit dem Tierarzt im Ort und die Besichtigung einer Katzenpension in Leipzig waren Anlass genug, den Plan umzusetzen. "Auch die Kontrolle des Veterinäramtes verlief bestens. Man war begeistert", erzählt sie stolz.

Bis zu neun Katzen auf einmal kann sie aufnehmen. "Bei zehn liegt die Grenze. Das wird dann auch schon zu viel. Dann hat man Probleme ins Zimmer zu kommen, so bedrängen sie mich", erzählt sie und muss bei diesen Gedanken schmunzeln. Wenn die Katzen dann von ihren Besitzern abgeholt werden, zeigen sie die unterschiedlichsten Reaktionen: "Manchen ist die Freude deutlich anzusehen, andere verstecken sich oder schmollen und bleiben einfach dort, wo sie sind und tun ganz uninteressiert." Manche hätten am Anfang Schwierigkeiten, etwas zu fressen. Doch auch das lege sich meist schnell.

Einmal, so erzählt sie weiter, musste ein Kater in ein Einzelzimmer. Er hatte ein blaues und ein kupfernes Auge und er konnte nicht hören. Wenn die anderen Katzen sich an ihn heranschlichen, bekam er sie erst in letzter Sekunde mit und erschrak jedes Mal. Das wiederum habe das Katzenzimmer in Aufruhr gebracht. So bekam er einen extra Raum.

Die Katzen bleiben die ganze Zeit über in dem Zimmer. Wenn sie mal müssen, da stehen genügend Katzenklos bereit. Nur eine Katze dürfe ständig durch eine Klappe nach außen: Purzel, ihr eigener Kater. "Deshalb wünsche ich mir auch ein neues Zimmer mit Auslauf. Dann können sich die Katzen noch wohler fühlen", sagt sie.