Schülerkonzert im Bestehornhaus Schülerkonzert im Bestehornhaus: Lina Samtleben verzaubert mit der Violine

Aschersleben - Die Musiker applaudieren, die Kinder im Saal ebenso. „Ich bin sicher, in ein paar Jahren spielt sie bei uns mit.“ Ein größeres Lob als das von Gerard Oskamp, Chef der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck, kann es für Lina Samtleben aus Aschersleben kaum geben.
Das neunjährige Mädchen spielte mit seiner Violine auf großer Bühne ein Stück aus „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski. Lina eröffnete damit ein Konzert für Schüler der 4. Klassen, das seit 16 Jahren von Schulleiterin Simone Brandt organisiert und im Bestehornhaus gespielt wird.
„Ich möchte, dass die Kinder an Konzertbesuche herangeführt werden“, sagt sie, schließlich seien die jungen Zuhörer die Konzertbesucher von morgen.
Lina mag neben der Musik auch die Schule
Simone Brandt ist stolz auf die Leistung von Lina, die nicht nur Violine, sondern auch Blockflöte spielt und sehr gut singt. Wenn Lina nach ihren Lieblingsfächern gefragt wird, dann schnurrt sie sämtliche Fächer von Deutsch und Mathe bis Sport herunter. Sie mache alles gern, sagt sie.
Um ihr Talent weiterzuentwickeln, wird sie im kommenden Schuljahr von der Grundschule Pfeilergraben in Aschersleben ans Landesmusikgymnasium in Wernigerode wechseln.
„Das wird bestimmt cool“, sagt das blonde Mädchen, das jeden Tag etwa eine halbe Stunde übt. Zwar werde sie auch ihre Familie und Freunde vermissen, sie freut sich aber trotzdem auf all das Neue, das sie erwartet.
Violine spielt sie seit fünf Jahren. „Lina genießt große Achtung und einen guten Stand bei ihren Mitschülern“, sagt die Schulleiterin.
Konzert der Profis findet kommt bei allen sehr gut an
Das Konzert der Profis aus Schönebeck gefällt nicht nur Lina, sondern wohl auch den anderen Schülern aus Schulen der ganzen Stadt. Die konzentrierte Art, mit der die Jungen und Mädchen das Spiel der Musiker verfolgen, legt diesen Schluss nahe.
Die Musik des großen russischen Komponisten wird flankiert von einer Geschichte, die Schauspielerin Andrea Beckmann passend zu den jeweiligen Szenen vorliest und die die Phantasie der Kinder zusätzlich beflügelt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Marten, der in die Bilder der Ausstellung hineingezogen wird. Und so sehen die Kinder das alte Schloss mit den tanzenden Geistern, die spielenden Kinder in den Tuilerien mit Wippen und Schaukeln, die kleinen Küken in ihren Eierschalen oder das hektische Treiben auf dem Marktplatz von Limoges regelrecht vor sich.
Die Lieblingsszene von Lina ist übrigens die „Hütte der Babajaga“, aber auch die erhabene Musik, die sich mit dem „großen Tor von Kiev“ verbindet, gefällt ihr sehr gut. Die Geschichte löst sich am Ende auf: Marten hat alles nur geträumt.
Ermöglicht wurde das Musikerlebnis für die Kinder übrigens mit Hilfe von Frau Lüddecke vom Pflegezentrum Vital in Aschersleben. Sie hat die Saalmiete für das Bestehornhaus übernommen. (mz)
