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Schuldirektor kann gut schießen

Von Peter Rosenhahn 14.10.2005, 14:56

Cochstedt/MZ. - "Als stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer handelte er stets umsichtig und verantwortungsbewusst. Sein Bestreben ist es immer, sich zum Wohle des Vereins einzusetzen", heißt es in der vom stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, Frank Godniak, für die Ehrung mit der Rose verfassten Begründung. Und Vorsitzender Reinhard Amft sagte: "Das Vertrauen, was Dietmar Förster besitzt, erwarb er sich durch Zuverlässigkeit und Konsequenz." Konsequent war es auch, als Dietmar Förster und andere Vereinsmitglieder der nachlassenden Ausstrahlung ihrer Schützengilde einen Riegel vorschoben. Nach einer Euphorie in den Jahren des Wiederbeginns nach 1990, habe sich, so Amft und Förster, eine Art Stillstand im Vereinsleben bemerkbar gemacht. Da regten Dietmar Förster und sein Sohn Reno, gleichfalls Cochstedter Schütze, an, mit dem Schießen um einen Ordonnanz- und Damenpokal neue Ziele zu setzen. Das habe sich als richtig erwiesen. So auch wieder am vorigen Sonnabend beim 3. Ordonnanzpokal auf dem Schießstand in Friedrichsaue.

Mitglied der zur Zeit 38 Schützenbrüder und -schwestern umfassenden Gilde ist Dietmar Förster seit 1991. Seine Liebe zum Schießsport währt indes schon viel länger. Bereits von 1966 bis 69 gehörte er zu einer Kleinkaliber-Schützengruppe der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) in Staßfurt. Heute nun bildet er innerhalb der Schützengilde Cochstedt (Stadt Hecklingen) mit zwei anderen Mitgliedern die spezifische Gruppe der Vorderlader-Schützen. Das ist Schießen wie im 30-jährigen Krieg. Dafür macht sich eine besondere Qualifikation erforderlich.

Besonders qualifiziert ist Förster auch in Sachen Technik und Mechanik der Waffen. Wer im Verein damit doch mal Schwierigkeiten hat - Schützenbruder Dietmar weiß dann immer weiter. Zu erwähnen ist außerdem sein persönlicher Einsatz beim Entstehen des neuen Vereinshauses. Dabei liege es ihm jedoch am Herzen, so der am Freitag 56 Jahre Gewordene, den dabei geleisteten Einsatz des früheren Vereinsvorsitzenden Achim Bendler hervorzuheben.

Dietmar Förster ist gebürtiger Schneidlinger. Gelernt hat er in Staßfurt Chemieanlagenbauer mit Abitur. Ein Studium an der halleschen Universität schloss er als Diplomlehrer ab. Seit vorigem Monat ist er stellvertretender Schulleiter in Staßfurt. Berufsstationen - zumeist als Leiter - waren zuvor Hakeborn, Egeln, Schneidlingen und - Moskau. In der russischen Metropole unterrichtete er von 1979 bis 1984 an der damaligen DDR-Botschaftsschule.

Förster ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sohn Reno ist, wie bereits erwähnt, auch Schütze im Cochstedter Verein. Wenngleich Tochter Verena nun nicht dazugehört, könnte ihr fünfjähriger Sohn Moritz vielleicht mal Mitglied werden. Sein Interesse an dem, was Opa Dietmar und Onkel Reno da so mit den Schießgewehren oft treiben, sei jedenfalls unübersehbar.