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Schlossgalerie Ballenstedt Schlossgalerie Ballenstedt: Naturklänge in Bildern eingefangen

Von Gerd Alpermann 03.09.2002, 15:43

Ballenstedt/MZ. - Kunst ist ihr Lebenselexier. Meditativ, die Kommunikation von Mensch und Natur suchend, nähert sich Barbara Kirchner ihren entstehenden Bilder. So heißt ihre Ausstellung in der Ballenstedter Schlossgalerie, die am 7. September eröffnet wird, "Naturklänge". Ihnen hat sie gelauscht und daraus Bilder geschaffen, mal gegenständlich, mal abstrakt. Landschaften an Übergängen haben es ihr angetan. Der frühe Morgen, die Dämmerung, der beginnende Herbst, der aufkeimende Frühling sind ihr die liebsten Sujets. Meditatives Malen nennt sie ihre Arbeitsweise, bei der farbintensive, stimmungsvolle Kompositionen entstehen, mal in der Natur, mal im Atelier, mal nach dem Hören von Musik, mal nach einem Gedicht nachempfunden.

Doch Barbara Kirchner, in Berlin 1938 geboren und seit 1976 freischaffend, ist heute nicht nur Malerin. Gedichte, Kurzgeschichten und Novellen hat sie in den zurückliegenden Jahren verfasst. An einem Roman arbeitet sie. Der Weg nach Ballenstedt, den sie jetzt eingeschlagen hat, ohne Berlin zu lassen, kommt nicht von ungefähr. Ein Teil ihrer Kindheit hat sie in Ballenstedt verbracht. Dort wurde sie mit dem Malen vertraut, lernte bei dem Maler und Kunstpädagogen Erich Steuber und malte unter seiner Anleitung ihre ersten Porträts. Er wiederum porträtierte sie als elfjährige Schülerin. Das Bild ist in ihrem Besitz und wird in der Ausstellung im Schloss bis 14. Oktober ebenfalls gezeigt.

142 Bilder, einschließlich Skizzen, hat die Künstlerin mit nach Ballenstedt gebracht. Ausstellungen hatte sie zuvor unter anderem in Berlin, Quedlinburg, Stralsund, Luckau und Köln. Ihre Arbeiten möchte sie auch sonst gern öffentlich zugänglich präsentiert sehen. So hängen ihre Bilder zum Beispiel in Rathäusern und Seniorenheimen. Die Stadt Ballenstedt erhält von der Malerin eine Stiftung mit Arbeiten für das Seniorenheim, das Rathaus und für Räume im Schloss.

Barbara Kirchner hat Musikwissenschaften, Philosophie und Kunstpädagogik studiert. Anleitung geben für künstlerisch interessierte Menschen gehört zu ihrem Leben und Arbeiten dazu. So hat sie die neu entdeckte Liebe zu Ballenstedt - "Die Stadt ist mehr meine Heimat als Berlin." - mit dem Wunsch verbunden, hier vermehrt zu arbeiten und zu interessieren. Zusammen mit der Bildhauerin und Kunstpädagogin Ulrike Mangels, die aus Norddeutschland stammt, aber heute in Meisdorf lebt, gründete sie eine "Kunstakademie Ballenstedt". Workshops, Seminare und Pleinairs sollen künstlerisch ambitionierten Menschen Anleitung zum eigenen Gestalten geben.

Barbara Kirchner hat für eigene Arbeiten bereits mehrere Projekte für die kommende Zeit in Ballenstedt im Blick. So ist eine umfangreiche Harz-Bilder-Serie in Öl und Acryl geplant. Mit Aquarellen und Pastellen soll Ballenstedt und seine Umgebung eingefangen werden. Zudem schwebt der Künstlerin eine Grafikmappe mit Stadtmotiven vor.

"Naturklänge" - Bilder und Grafiken von Barbara Kirchner sind in der Ballenstedter Schloss-Galerie vom 7. September bis 14 Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Eröffnung ist am kommenden Sonnabend um 15 Uhr.