Schlagernacht mit Klaus Klotz Schlagernacht mit Klaus Klotz: Sie lieben den DJ

aschersleben - Nach gut eineinhalb Stunden Schlagerparty in der Orangerie des Bestehornparks verschlug es dem Mann am Mikrofon dann doch kurz die Sprache.
Das nächste Mal ist Klaus Klotz am 2. Juni zu erleben, wenn im Bestehornpark Kindertag gefeiert wird. Die Party steht diesmal unter dem Motto: „Danach tanzten Mutti und Oma“. Für Klaus Klotz bedeutet das einiges an Vorbereitung und ist gleichzeitig eine Herausforderung. „Gängiges wie Helene Fischer zum Beispiel kann ich da nicht spielen. Zu Zeiten von Mutti und Oma war sie noch in der Krabbelgruppe“, lacht der DJ.
15 Gäste enterten mit Wunderkerzen in der Hand das Podest von Klaus Klotz. Damit gratulierten sie dem DJ zu 35 Jahren hinterm Mischpult - zehn davon als Selbstständiger. Dass dabei ausgerechnet der Titel „Ich will brennen für dich wie Feuer“ lief, mag Zufall gewesen sein. Doch das Lied trifft die Philosophie von „KK“ ganz gut. „Es macht immer noch Spaß“, sagt er. Wenn die Tanzfläche voll ist und die Leute sich wohlfühlen, dann ist das für ihn die schönste Bestätigung dafür, dass er sich auf die Partygäste einstellen konnte. Selten hat er es erlebt, „dass die Sache überhaupt nicht in Schwung gekommen ist“. Aber dann seien die Gäste hinterher zu ihm gekommen, um ihm zu sagen, er dürfe nicht traurig sein. Aber alle seien nun mal Nichttänzer.
Klaus Klotz vermag nicht abzuschätzen, wie viele öffentliche Veranstaltungen und private Partys er in den vergangenen Jahren mit seiner Musik bespielt hat. Auch wenn ihm mit inzwischen 55 Jahren das Nächte-Durchmachen an den Wochenenden nicht mehr ganz leicht fällt.
Seine Familie hat sich längst darauf eingestellt und verlegt Freizeitaktivitäten soweit wie möglich in die Woche. „Nur das Pflegen von Freundschaften ist schwierig, wenn man am Wochenende ständig unterwegs ist“, bedauert er. Am Pfingstwochenende zum Beispiel waren es drei Veranstaltungen : ein Rentnergeburtstag, eine Bikerparty und die Schlagernacht.
Beim Rückblick auf 35 Jahre als DJ weiß er einiges zu erzählen. „Ich habe schon mal daran gedacht, ein Buch zu schreiben“, lacht er. In einem solchen dürfte die Geschichte von der ausgefallenen Hochzeit nicht fehlen. Klaus Klotz war für den Polterabend an einem Donnerstag und für die Hochzeitsfeier am Sonnabend gebucht. Doch als er am Freitag in der Gaststätte noch letzte Details absprechen wollte, hieß es plötzlich: Die Hochzeit fällt aus. Der Bräutigam hatte sich am Polterabend mit einer anderen Dame als seiner Braut vergnügt. Was diese ihm übel nahm ...
Nun, auch so was kommt vor. Wenn Klaus Klotz solche Geschichten erzählt, dann natürlich ohne Namen zu nennen. Diskretion ist für einen DJ in einer so kleinen Stadt wie Aschersleben oberstes Gebot. Gern erinnert er sich an Abende in Häusern, die es heute gar nicht mehr gibt oder die heute ganz anders genutzt werden: im Haus der Werktätigen, im Klubhaus der Optima oder im Jugendklub Kosmos. Er hat in 35 Jahren prominente Leute getroffen: die Schauspielerin Katrin Sass zum Beispiel, die Sängerin Petra Zieger oder Hartmut-Schulze Gerlach, besser bekannt als Muck. Auf der Landesgartenschau stand er gemeinsam mit Victoria Herrmann auf der Bühne. Die ersten Muggen absolvierte der damals 20-Jährige, von Beruf Maurer und Krankenpfleger, im Klub „Adam Olearius“. Damals passte sein Equipment in einen Handwagen. Heute muss es schon ein Kleintransporter sein, um Lautsprecher, Subwoofer, Lichttechnik, Mischpult und Funkstrecke zu transportieren. „Ich weiß nicht, was das alles wiegt. Aber ich freue mich, wenn die Party zu ebener Erde stattfindet“, lacht er. (mz)
