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Salzlandkreis Salzlandkreis: Unfall auf der B 180 verlangt von Autofahrern viel Geduld

Von MARION POCKLITZ 20.12.2010, 16:22

Aschersleben/MZ. - Nur noch wenige Kilometer trennten den Fahrer der Sattelzugmaschine von seinem Heimatort Mehringen. Doch auf der Bundesstraße 180 zwischen Quenstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Aschersleben - praktisch direkt an der Kreisgrenze - kam der der Anhänger des tonnenschweren Gefährts auf der völlig vereisten Fahrbahn am Donnerstagvormittag gegen 9.30 Uhr plötzlich ins Schlingern. Der 40-jährige Mann aus Mehringen hatte keine Chance mehr, die Sattelzugmaschine unter Kontrolle zu bringen. Der Lastwagen kippte um und blieb auf der Seite liegen. Nach Informationen der Polizei entstand an dem Lkw wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von 110 000 Euro. Der Fahrer wurde zudem leicht an der Hand verletzt.

Die Auswirkungen für den Verkehr in Aschersleben nach dem Unfall waren immens. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich ein kilometerlanger Stau, der bis in die Innenstadt hinein reichte. Zeitweise ging am Krankenhausberg gar nichts mehr, die Polizei musste die Kreuzung sperren und später auch eine Umleitung einrichten. Die Autofahrer wurden zudem auf eine harte Geduldsprobe gestellt: Da erst einmal schwere Bergungstechnik organisiert werden musste, die auf der durch den Schneeregen immer noch extrem glatten Straße auch nur sehr langsam vorankam, dauerte die Räumung der B 180 bis 13.15 Uhr. "Erst dann konnten wir die Straße wieder freigeben", so der Polizeisprecher weiter.

Die Stimmung bei jenen, die sich in den kilometerlangen Stau Richtung Hettstedt stundenlang einreihen und unfreiwillig warten mussten, war dann auch dementsprechend gereizt: "Bis jetzt bin ich gut durchgekommen. Aber bei dem Wetter muss man eigentlich immer mit Unfällen rechnen. Ich hoffe nur, dass ich heute noch nach Hause komme", erklärte Rainer Fehlhauer und schaute mit bangem Blick auf die lange Fahrzeugkolonne vor ihm. Immer wieder versuchte sich der Fahrer eines Kleintransporters mit ein paar Schritten auf der spiegelglatten Straße warm zu halten.

Dabei war er nicht der einzige. Auch Gerhard Becker blickte verzweifelt auf den Stau. Doch nur die Enden der Fahrzeuge waren zu sehen. "Bis zum Unfall ist es noch ein Stück hin", vermutete er und erklärte dann noch: "Wir sind nach Eisleben unterwegs. Zu einer Trauerfeier", sagte er und schüttelte fassungslos den Kopf. "Schon die Strecke in Richtung Siersleben war gesperrt. Deshalb sind wir über Aschersleben gefahren. Nun stehen wir hier schon wieder. Hoffentlich kommen wir noch durch", erklärte seine Mitfahrerin Sabine Felgenträger.

Auch Monika Arnhold war eigentlich in Eile. "Ich muss zur Arbeit nach Hettstedt. Bisher sind noch keine Rettungsfahrzeuge durchgekommen. Aber vielleicht kommen die von der anderen Seite ran", hoffte sie. Da stand sie aber bereits schon gut eine Stunde auf der Landstraße im Stau.