Roten Blitz gestohlen Roten Blitz gestohlen : SV Cochstedt vermisst geklauten Rasentraktor

Cochstedt - Mit zwei benzinbetriebenen Zylindern, 16 Pferdestärken und einer Schnittbreite von über einem Meter war der rote Rasentraktor mit der etwas sperrigen Bezeichnung Massey Ferguson MF 41- 22 RD die Errungenschaft des SV Cochstedt. Dank der schweren Technik konnte der Platzwart zuletzt ähnlich wie der Rote Blitz seiner Aufgabe nachgehen und den Rasen mähen, auf dem sonst die Fußballer des Vereins auf Torejagd gehen. Bis jetzt.
Der erst vor einigen Monaten angeschaffte Rasentraktor wurde von Unbekannten gestohlen - neben einem weiteren Rasenmäher und einer Leiter, wie Sportvereinsvorsitzender Wolfgang Weißbart erklärte. „Das ist eine Riesensauerei.“ Immerhin beklagt der Vereinschef nicht nur den Schaden von rund 5000 Euro, mittlerweile ist auch die Vorbereitung der Fußballer auf die neue Saison in Gefahr. Denn seit dem Diebstahl Anfang des Monats wächst der Rasen auf der mithin mehrere Hektar großen Fläche unkontrolliert. „Der Rasen sollte in dieser Woche eigentlich gemäht werden“, sagt Weißbart.
Abteilungsleiter Martin Zimmermann schrieb noch in der Nacht des Diebstahls bei Facebook, dass er stinksauer sei und Hinweise zum Täter entgegen nehme. Zimmermann schrieb auch, dass ein weißer Transporter beobachtet worden sei.
Dank dieser Angaben wiederum spricht die Polizei zumindest schon einmal von einem Tatverdächtigen. Allerdings konnten erste Überprüfungen eines Mannes aus dem Ort mit einem weißen Transporter den Verdacht nicht erhärten, wie Polizeisprecher Marco Kopitz auf MZ-Anfrage erklärte.
„Bei ihm wurde nichts gefunden.“ Der Tatverdächtige solle im Rahmen der weiteren Ermittlungen dennoch noch einmal vernommen werden. Erst danach könne man mehr sagen, so Kopitz.
Fest steht bisher nur, dass der Täter einen Maschendrahtzaun überwand und drei Schlösser knackte, um an die Technik in einem Schuppen auf dem Vereinsgelände in der Friedensstraße zu gelangen. Für wahrscheinlich hält es die Polizei auch, dass der Dieb die Geräte eben mit einem Fahrzeug abtransportierte, allein der Rasentraktor wiegt einige hundert Kilogramm.
Laut Kopitz kommt es immer wieder vor, dass Sportstätten von Dieben heimgesucht werden. Erfahrungsgemäß werden dabei meist Sportbekleidung, Werkzeug oder Nahrungsmittel gestohlen.
Hinter diesen Taten stecken insofern weniger Täter von organisierten Banden als vielmehr Gelegenheitsdiebe aus der Region, so der Polizeisprecher. Dass der Rasentraktor in der Nähe wieder auftaucht, glaubt Kopitz dennoch nicht, immerhin muss das Gerät für den Betrieb zugelassen werden. Dabei kann der Dieb auffliegen.
Große Hoffnung, den Rasentraktor zurück zu bekommen, hat der Vereinschef deshalb nicht. Er will sich stattdessen mit der Versicherung in Verbindung setzen. Bis der Schaden reguliert ist, springt die Stadt ein. Mitarbeiter des Bauhofes sollen vorerst den Rasen auf dem Sportplatz mähen, damit die Kicker wieder angreifen können. (mz)