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Redaktionselefant in Aschersleben Redaktionselefant in Aschersleben: Emil und die Redakteure

Von regine lotzmann 30.06.2015, 13:55
Frank Gehrmann und Emil.
Frank Gehrmann und Emil. MZ Lizenz

aschersleben - „Elefantöse Post für das MZ-Aschersleben-Team“, steht auf dem braunen Briefumschlag, der verdächtig ausgebeult ist. Irgendwie können wir uns da schon denken, was uns hier gerade auf den Schreibtisch geflattert ist. Und tatsächlich: Als MZ-Fotograf Frank Gehrmann das A4-Kuvert aufreißt, kommt ein kuschliger Elefant herausgepurzelt.

„Liebes MZ-Team, da Ihr Euch so wunderbar um Fanti gekümmert habt, sollt ihr Euren eigenen Redaktionselefanten bekommen“, schreibt Elefanten-Schöpferin Dani und spielt damit auf eine Liebesgeschichte der ganz besonderen Art an. Denn vor genau zwei Wochen hatte Gehrmann gemeinsam mit MZ-Redakteur Harald Vopel vor der Redaktion einen kleinen Stoffelefanten entdeckt - und sich liebevoll um das rotohrige Fundtier gekümmert.

Bis sich am nächsten Tag nach einer Suchaktion auf der Facebook-Seite der Ascherslebener MZ der eigentliche Besitzer, der sechs Monate alte Jack Connor samt seinen Eltern Cynthia Poppe und Steffen Bratka, gemeldet hatte.

Fanti und seine Erlebnisse

Bis dahin hatte Fanti - den Namen hatte er kurzerhand von einer Kollegin bekommen - schon so einiges erlebt: Er hatte den MZ-Redakteuren bei der Arbeit über die Schultern geschaut, einen Zeitungshut geschenkt bekommen und die Nacht behütet bei unserem Fotografen verbracht, eingekuschelt in eine weiche Decke.

Als Jack Connor seinen Fanti wieder in die Arme schloss, war der Ersatz-Ziehpapa glücklich über das gute Ende. Aber auch ein bisschen traurig über die Trennung, hatte er doch schon Pläne für das Rüsseltier geschmiedet, das er eigentlich mit auf Termin und abends mit in die Gaststätte nehmen wollte.

Das rührte die Schöpferin des kleinen Elefanten, die für jedes Kind aus ihrem Gymnastikkurs für frischgebackene Mütter ein entsprechendes Kuscheltier genäht hatte, offenbar so sehr, dass sie ein weiteres für die MZ erschuf. Und dem Geschenk einen Lebenslauf beifügte. „Hallo, ich bin Emil Elefant“, steht da. Und: „Ich wohne: jetzt bei Euch.“ Dazu aufgelistet seine Hobbys, wie Yoga und Fotografieren, und seine Stärken: Minigolfen. Ohne Gute-Nacht-Geschichte könne er nicht einschlafen und sein größtes Abenteuer wäre es, in einem Kinofilm mitzuspielen, verrät Dani weiter. Und auch sein Lieblingsessen - Gummibärchen - liegt gleich mit dabei.

Wie viel Urlaub steht Emil zu?

„Gummibärchen?“, fragt Frank Gehrmann und winkt ab: „Das ist überhaupt kein Problem, die stapeln sich bei uns.“ Denn natürlich will er Emil nachts nicht allein in den Redaktionsräumen lassen und ihn wieder mit nach Hause nehmen. Zumal sich auch die Hobbys der beiden - also das Fotografieren - gleichen.

„Doch tagsüber, das ist klar, ist er in der Redaktion - er ist ja schließlich ein Redaktionselefant“, nickt er. „Aber nur, wenn er den Rüssel hält“, schaltet sich Redaktionsleiterin Kerstin Beier lachend ein. Recht hat sie, schließlich arbeiten die Redakteure jetzt in einem Großraumbüro und da gilt es, gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Doch auch andere Fragen müssen noch mit der Chefredaktion abgeklärt werden. Ob ein Haustier in dieser Größe hier überhaupt erlaubt ist? Wie viel Urlaub ihm zusteht... „Und natürlich wollen wir auch probieren, seine Wünsche zu erfüllen“, verspricht der Fotograf und meint: „Ein Kinofilm wird es nicht gleich, aber in einem MZ-Video darf er mitspielen.“ Die Dreharbeiten dafür beginnen heute. Auch der Arbeitstitel ist schon klar: „Emil und die Detek..., äh Redakteure“. Das Ergebnis gibt es in den nächsten Wochen zu sehen.

Jack Connor mit Fanti.
Jack Connor mit Fanti.
F. Gehrmann Lizenz