"Eindämmungsverordnung" Öffnen Zoo Museum und Kriminalpanoptikum Aschersleben in zwei Wochen? Aschersleber Kulturanstalt hofft auf Lockerungen

Aschersleben - Die Mitarbeiter im Bestehornhaus können die Veranstaltungsplakate gar nicht so schnell abnehmen, wie alles ausfällt, was für diesen und den nächsten Monat geplant war. Nun sind auch die letzten Hoffnungen auf einen halbwegs kulturvollen Sommer dahin.
Denn es ist klar: Das Ascania-Pferdefestival und die Nacht der Sinne wird es in diesem Jahr so nicht geben. Auch die Fete de la musique am 21. Juni, die mit dem bereits verlegten Start der neuen Ausstellung „Wundervolle Zeiten“ einhergehen sollte, fällt unter das Veranstaltungsverbot, das bis zum 31. August ausgeweitet wurde.
Auch die Fete de la musique im Juni fällt unter das Veranstaltungsverbot
„Ich möchte trotzdem, dass am 21. Juni was passiert. Als Zeichen sozusagen“, sagt Aka-Vorstand Matthias Poeschel und hofft auf Ascherslebener Musiker, dass sie sich live im Netz präsentieren. Vielleicht kann dann auch die neue Ausstellung aus Anlass des Laga-Jubiläums im Museum gezeigt werden. Sofern es bis dahin öffnen darf und dann natürlich ohne publikumswirksame Vernissage.
Für die Aschersleber Kulturanstalt (Aka) werden die Dauer-Absagen zunehmend problematischer. „Die Kosten laufen weiter, aber uns fehlen die Einnahmen.“ Allein beim Zoo summieren die sich nach Angaben der Aka innerhalb eines Monats auf stolze 40.000 Euro. Auch im abgeschlossenen und wie ausgestorben wirkenden Bestehornhaus werden keine Einnahmen aus Vermietung oder aus den Ticketerlösen für Veranstaltungen erzielt.
Zumindest beim Zoo - und vielleicht auch im Museum und im Kriminalpanoptikum - gibt es berechtigte Hoffnung, dass dieser in 14 Tagen wieder aufmachen darf. Doch auch diese Zeit ist noch zu überbrücken. Zeit, die die Kulturanstalt für dringende Arbeiten auf dem Zoogelände nutzt.
Dürfen Zoo, Museum und Kriminalpanoptikum in zwei Wochen wieder öffnen?
Etliche Mitarbeiter können auf diese Weise noch beschäftigt werden: mit Reparatur- und Verschönerungsarbeiten und beim Ausstatten der Gehege. Poeschel hofft auf die Hilfe des Fördervereins bei der Pflege der Wege, die durch die notwendigen Fällarbeiten stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Im Bestehornhaus sind inzwischen sämtliche Stühle im Saal gereinigt und die Holzverkleidungen gepflegt, im Museum arbeiten die Mitarbeiter an der Vorbereitung der neuen Ausstellung weiter, ordnen und räumen auf. Doch wenn diese Arbeiten erledigt und alle Überstunden abgebaut sind, wird auch die Kulturanstalt über Kurzarbeit für einzelne Bereiche nachdenken müssen.
Eine Kulturanstalt ohne Kultur - für Poeschel und seine Mitarbeiter ist dies ein schmerzlicher Gedanke. Frühzeitig hatten sich die Mitarbeiter überlegt, wie sie einen Ausgleich schaffen können. „Mit dem Studio A zeigen wir, dass wir da sind. Und die Reaktionen auf das Angebot, die Kultur via Netz und Radio an die Menschen zu bringen, sind prima“, sagt er. Dennoch kann das Angebot allenfalls ein Trostpflaster sein. (mz)