Nicht mehr Kind und auch noch nicht Erwachsener
ASCHERSLEBEN/MZ. - Fabian, Lukas, Julia, Jennifer und Stefanie gehören zu den insgesamt 52 Schülern der Ascherslebener Albert-Schweitzer-Ganztagschule, der Burgschule und der Lernbehindertenschule, die mit der Jugendweihe in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden sollen und mehr als aufgeregt sind.
"Es ist euer Tag", stellt Katrin Jelitte, Schulleiterin der Ganztagsschule, in ihrer Jugendweihe-Rede klar, und "zugleich auch der Tag der Eltern, Geschwister, Verwandten und Freunde der heutigen Hauptpersonen", denn die Jugendweihe habe etwas mit dem Erwachsenwerden zu tun und damit, dass die Erwachsenen dabei helfen. Helfen auf dem Weg, die Freiheit zu bekommen. Aber diese Freiheit habe auch immer etwas mit Verantwortung zu tun, das zu erkennen, das zu lernen und zu akzeptieren falle schwer.
Da werden die Jugendweihlinge für sich selbst mehr Verantwortung tragen müssen und für das, was sie tun, auch verantwortlich sein. "Ihr habt immer die Wahl, euch für etwas oder gegen etwas zu entscheiden. Bedenkt dabei aber auch die Konsequenzen und übt euch in Toleranz gegenüber anderen Menschen", gab Frau Jelitte den jungen Leuten mit auf ihren Weg, "beweist dabei Rückgrat, seid menschlich und achtsam, ehrlich und freut euch über jede Kleinigkeit, mit der ihr im Laufe eures Lebens bedacht werdet." Und die Erwachsenen ermutige sie, "den jungen Menschen öfter als bisher zu zeigen, dass wir ihnen vertrauen und ihnen etwas zutrauen". Das beflügele und wecke den Ehrgeiz.
Die Schüler, die am Sonnabend die Jugendweihe erhielten, sind an einer Schwelle angekommen. Nicht mehr richtig Kind. Und doch noch lange nicht erwachsen. Aber erst einmal mussten sie die Treppe zur Bühne überwinden, um dann ganz im Mittelpunkt zu stehen. Ein Buch, ein Händedruck, dazu eine Rose und eine Mappe der Salzlandsparkasse mit einer Fünf-Euro-Münze. Und Christine Helms und Mario Urbach gaben der Feierstunde ein eigenes Gesicht. "Ich wünsch mir ich würde wissen, wie man festhält, was nicht greifbar ist. Den Zauber eines Blicks, die Wahrheit eines Traums. Das Wunder des Verstehens. Dann würde ich wissen, wie man Glück in eine Flasche füllt, müsste ich sie nur öffnen und schon wäre jeder Moment wieder wahr", sang Christine Helms; mehr meinend, als nur einen schönen Jugendweihetag.
Am Sonnabend hatte die Interessenvereinigung Jugendweihe zu einer weiteren Feierstunde nach Ballenstedt eingeladen. Die Schüler der Seelandschule Nachterstedt wurden ebenfalls in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.