Neue Pistole ist im Polizeidienst Neue Pistole ist im Polizeidienst: Eine Österreicherin für Sachsen-Anhalt

Aschersleben - Am Mittwoch führte die Landespolizei auf dem Schießplatz der Fachhochschule Polizei (FH) in Aschersleben offiziell eine neue Dienstpistole ein. Mit der Waffe des österreichischen Herstellers Glock sollen bis Ende 2021 rund 6.400 Polizeibeamte ausgerüstet werden.
Damit löst die neue „Glock 46“ die bisherige Dienstwaffe P6 ab, die Anfang der 1990er Jahre in Dienst gestellt wurde und damals die in Ostdeutschland gebräuchliche Makarow ersetzt hatte.
Neue Pistole ist im Polizeidienst: Waffe ist seit Monaten an der Fachhochschule im Einsatz
An der Ascherslebener Fachhochschule ist die Glock 46 bereits seit einem Monat im Einsatz. Hier absolvieren die ersten Studenten und Auszubildenden das Schießtraining mit der neuen Waffe.
Das Feedback der Polizeianwärter sei durchweg positiv, sagte Schießtrainer Thomas Becker. Und der dienstranghöchste Polizist des Landes Sachsen-Anhalt, Landespolizeidirektor Karl-Albert Grewe erklärte, dass es kein Zufall sei, dass die FH die erste Dienststelle ist, die mit der Glock 46 ausgestattet wurde.
Schließlich würde eine Umschulung der künftigen Polizisten nach Abschluss des Studiums oder der Ausbildung keinen Sinn machen.
Neue Pistole ist im Polizeidienst: Sie ist das letzte Mittel für Beamte im Einsatz
Gleichzeitig machte Grewe deutlich, dass die Pistole im Polizeieinsatz auch weiterhin das letzte Mittel sei. Die wichtigste Waffe für die Beamten bleibe immer das gesprochene Wort.
Die Einführung einer neuen Dienstpistole sei aufgrund der inzwischen veralteten Technik des bisherigen Modells nötig geworden, heißt es seitens der Landespolizei. Unter anderem habe der Aufwand für die Instandhaltung der P6 im Laufe der Zeit zugenommen. Aber auch abstrakte terroristische Bedrohungslagen hätten eine Anpassung der Bewaffnung der Beamten nötig gemacht.
Neue Pistole ist im Polizeidienst: Waffe kann problemlos und individuell angepasst werden
Als einen der Vorteile der neuen Dienstpistole nannte der Ascherslebener Schießtrainer Becker die problemlose individuelle Anpassung für Rechts- und Linkshänder. Außerdem können unterschiedliche Griffgrößen montiert werden. Und nicht zuletzt können mit der Glock 46 in extremen Situationen insgesamt 15 - statt der bisher acht mit der P6 - Patronen des Kalibers 9x19 Millimeter aus einem Magazin verschossen werden.
Neue Pistole ist im Polizeidienst: das Rennen gegen zwei Mitbewerber gewonnen
Die österreichische Glock GmbH hatte das Rennen um die neue Dienstpistole für Sachsen-Anhalts Polizisten gegen zwei weitere Mitbewerber gewonnen. Ein Team um Projektleiter Friedrich Dechant hatte nach den technischen Vorgaben des sachsen-anhaltischen Innenministeriums ein völlig neues Modell entwickelt. Das wurde - genau wie die Modelle der Mitbewerber - zunächst von 100 Experten des Magdeburger Ministeriums getestet und für tauglich befunden.
Neue Pistole ist im Polizeidienst: Entwickler machte den ersten Schuss zur Einführung
Zur offiziellen Einführung der neuen Dienstpistole war auch deren Entwickler Dechant selbst nach Aschersleben gekommen. Symbolisch überreichte er das „erste“ Exemplar an Landespolizeidirektor Grewe, der es an den Prorektor der Fachhochschule Polizei, Dietmar Schellbach, weiterreichte.
Und schließlich war es Friedrich Dechant auch vorbehalten, den ersten scharfen Schuss auf der Schießanlage der FH abzugeben, bevor auch die zahlreichen Medienvertreter den Abzug bedienen durften.
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Übrigens: Sachsen-Anhalt ist das erste deutsche Bundesland, das sich in Sachen Neuausstattung der Bewaffnung der Polizei für diese Waffe entschieden hat. Für den Kauf von rund 8.600 Dienstpistolen - inklusive Reserve- und Trainingswaffen sowie Waffen für die Fort- und Ausbildung - nebst Zubehör investiert das Land etwa 8,6 Millionen Euro, erklärte Landespolizeidirektor Grewe. (mz)