Neue Kollegen gesucht
aschersleben/MZ. - Roy Lehmann aus Ermsleben ist der beste Lehrling aller Betriebe in der Stadt Aschersleben. Grund genug für den Aschersleber Wirtschaftsclub, den 22-Jährigen für seine Leistungen zu ehren. Der junge Mann hat drei Jahre lang bei der Rulmeca Germany GmbH das Rüstzeug erhalten, um als Zerspanungsmechaniker seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. "Dabei habe ich im Vergleich zu anderen Betrieben eine deutlich bessere Hilfestellung in meiner Ausbildung erhalten", lautet das Fazit des besten Lehrlings. Vor allem sei sehr viel Wert auf die fachliche Kompetenz gelegt worden.
Und trotzdem hat Roy Lehmann seinem Ausbildungsbetrieb den Rücken gekehrt und arbeitet jetzt bei Siemens in Worms. "Das Angebot der Bezahlung ist deutlich stärker", nennt der Ermslebener den Hauptgrund, warum er sich zu diesem Schritt entschlossen hat. Zwischen vier und acht Euro je Bruttostundenarbeitslohn hat er in den Altbundesländern mehr auf der Hand. "Eine Situation, der wir uns stellen und die wir ernst nehmen müssen", lässt Peter Heister vom Wirtschaftsclub das immer noch anhaltende Abwandern von jungen Menschen aus der Region nicht kalt. Und auch darum ist es dem Geschäftsführer der Stadtwerke Aschersleben ein Bedürfnis, bei dem nun bereits 5. Berufsorientierungstag des Clubs in Zusammenarbeit mit der Stadt Aschersleben den rund 850 Schülern aus 13 Schulen im Ballhaus Rede und Antwort zu stehen.
Wie auch die Vertreter von weiteren 32 Ausstellern. Dazu gehört erstmalig auch die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH. "Es wird immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden", begründet Ausbildungsleiter Thomas Hense das Engagement seines Unternehmens, an dem der Demografiewandel auch nicht spurlos vorübergeht. Durchschnittlich 48 Jahre alt sind die Mitarbeiter des Unternehmens und Anlass dafür, dass der größte Arbeitgeber im Mansfelder Land durchschnittlich 54 Lehrlinge in den Ausbildungsjahren am Laufen hat. "Und alle Lehrlinge werden übernommen, wenn die Leistungen in Ordnung sind", bringt Thomas Hense ein Argument an, mit welchem er die künftigen Arbeitskollegen werben möchte.
Neugierde wecken, informieren und althergebrachte Klischees widerlegen waren die Aufgaben von Michelle Kilian und Timo Schäfer. Die Salzlandsparkasse hatte extra die Auszubildenden aus dem 1. Lehrjahr erkoren, den Informationsstand eigenständig zu betreuen. "Daran wird schon deutlich, dass man uns eine Menge zutraut", freut sich der 18-jährige zukünftige Bankkaufmann. Ihm und der 19-Jährigen fällt es besonders leicht, auf die Menschen zuzugehen und Fragen zu beantworten. "Das erfordert doch schon unser Beruf", meint Michelle Kilian, die auch noch ein Lob für ihren Arbeitgeber hat: "Wir fühlen uns wirklich gut aufgehoben. Wie in einer großen Familie."