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Neue Hoffnung für kranken Marcel

Von Stephan Neef 24.10.2004, 16:05

Thale/MZ. - Diesmal sei sie mit großer Mannschaft angereist, allein zum "Entnahme-Team" gehörten sechs Ärzte und zwei Schwestern, berichtete Ringleb. Der unerwartet große Ansturm bei der ersten Aktion vor vier Wochen hatte die personelle Aufrüstung bewirkt. Damals ließen sich 660 Spender registrieren, mancher musste nach Hause geschickt werden, weil das Spendengeld für die Typisierung weiterer Proben nicht mehr reichte. Doch inzwischen sind über 60 000 Euro gespendet worden, freut sich die Mitarbeiterin. "Und so haben wir für 1 000 Spender Material mitgenommen." Sie sei aber auch mit 300 Spendern zufrieden. "Wir sind über jeden froh, der kommt, denn jeder ist eine Chance für Marcel", weiß nicht nur Kerstin Ringleb. Das sehen auch Marcels Eltern so. Silke und René Berlinski sind von der Resonanz, die ihre Hilferufe fanden, überwältigt. Selbst aus Goslar habe ihn ein Spendenwilliger angerufen, um Einzelheiten zur zweiten Spendenaktion zu erfahren, berichtet der Vater. Am Sonnabend seien auch Spender aus Halberstadt und Stapelburg, Reinstedt oder Derenburg gekommen.

Viele beließen es nicht nur bei einer Blutprobe. Über 1 300 Euro hatten die Vereinsaktivisten schließlich in der Spendenkasse. Weitere 250 Euro kamen von Inge Drescher. Weil sie mit ihrem Blut nicht helfen kann, bot die 60-Jährige Kostproben ihrer Bastelleidenschaft an - Glückwunschkarten in 3-D-Technik. Hobby-Lyriker Dieter Schönefeld stellte Bücher, Karten und Lesezeichen mit seinen Gedichten zur Verfügung. "Ich bin ganz begeistert", freute sich Inge Drescher über die Spendenbereitschaft, die auch anderswo groß ist. Der Netto-Markt habe 220 Euro gesammelt, die Arztpraxis Heike Kozlowski 215 Euro, die CDU-Ortsgruppe weitere 210 Euro und die Corodur GmbH gar 2 000 Euro überwiesen, zählten Berlinskis und Frau Ringleb auf. Bereits am Sonntag begann noch in den Blutbank-Labors der Magdeburger Universitätsklinik die Untersuchung der Blutproben.