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Neubau für Behinderteneinrichtung in Hoym Neubau für Behinderteneinrichtung in Hoym: Mehr Lebensqualität für Schlossbewohner

Von Regine Lotzmann 14.09.2015, 17:11
René Strutzberg, Geschäftsführer der Schloß Hoym Stiftung, freut sich über den Fortgang der Bauarbeiten.
René Strutzberg, Geschäftsführer der Schloß Hoym Stiftung, freut sich über den Fortgang der Bauarbeiten. Regine Lotzmann Lizenz

Hoym - Die herbstliche Sonne kitzelt im Gesicht. „Hier“, beschreibt René Strutzberg mit einer ausladenden Geste die Fläche zwischen Haus Ahorn und dem kleinen Park und blinzelt dabei ein bisschen im grellen Sonnenlicht, „entsteht unser Neubau, damit wir noch mehr Einzelzimmer zur Verfügung stellen können.“

Lebensqualität der Bewohner soll steigen

Das, da sind sich Strutzberg und Doris Kiwel, die beiden Geschäftsführer der Schloß Hoym Stiftung, einig, soll die Lebensqualität der Schlossbewohner weiter verbessern. Die leben zum größten Teil in solchen Einzelzimmern. „Damit sie einen Rückzugsraum, Privatsphäre, eben ein richtiges Zuhause haben“, nickt René Strutzberg. Doch für wenige der Bewohner mit geistigen oder körperlichen Behinderungen gibt es noch immer Zweibettzimmer. Ein Umstand, den die Geschäftsführung weiter abbauen möchte. „Jeder sollte seine kleine Insel haben“, findet nämlich Doris Kiwel.

450.000-Euro-Projekt

Und so werden mit dem 450.000-Euro-Projekt zwölf solcher kleinen „Inseln“ entstehen. „Dabei haben wir uns bewusst für einen Flachbau entschieden“, erklärt Strutzberg, der kasernenähnliche Strukturen verhindern möchte. Deshalb wird auch der angrenzende Park erhalten. Die hübschen Wege, der kleine See. „Wir wollen nicht alles zubetonieren, sondern ein aufgelockertes Schlossgelände erhalten.“

Doch noch bietet das Bauareal - bewusst ausgewählt, da die Fläche bisher ungenutzt war - einen Anblick, bei dem ein bisschen Fantasie vonnöten ist. „Am 12. August haben wir angefangen. Jetzt ist das Fundament fertig“, bilanziert der Geschäftsführer und sieht die Arbeiten genau im Zeitplan. „Noch vor dem Winter bekommen wir den Dachstuhl drauf, damit die Bauarbeiter im Winter in Ruhe alle Innenarbeiten durchführen können.“ Mit Vorsicht schätzt Strutzberg den Einzugstermin auf April des nächsten Jahres.

Firmen kommen aus der Region

Dass die Firmen, die im Hoymer Schloss arbeiten, aus der Region kommen - vor allem aus dem Salzlandkreis und dem Harz -, das sei kein Zufall. „Da haben wir ganz bewusst darauf geachtet, damit das Geld hierbleibt“, erklärt das der Geschäftsführer und zählt an seinen Fingern ab: „Der Beton kommt aus Quedlinburg, der Blitzschutz aus Gernrode, der Stahl aus Ermsleben...“ Für ein Unternehmen, das in der Region verwurzelt und einer der größten Arbeitgeber sei, sei das wichtig.

Auf das Ergebnis freuen sich die beiden Geschäftsführer schon. „Es ist schön, dass der Vorstand uns das ermöglicht hat“, nicken sie und blinzeln dabei ein bisschen im Licht der herbstlichen Sonne, die kraftvoll die Baustelle bescheint. (mz)

Die Bauarbeiten kommen gut voran.
Die Bauarbeiten kommen gut voran.
Regine Lotzmann Lizenz