Nach dem Unwetter Nach dem Unwetter : Richtfunkmast riss aus Verankerung

Aschersleben - Auch am Tag danach war „Friederike“ noch Thema Nummer eins in der Region!
Klar, immerhin wurden am Donnerstag etliche Dächer teilweise abgedeckt, vielerorts lagen zudem entweder kleine Äste oder eben auch mächtige Baumstämme herum, die aufgrund der schieren Anzahl nicht sofort beräumt werden konnten.
Nach dem Unwetter: Die ganz großen Schäden blieben aus
Trotz insgesamt 300 Feuerwehreinsätzen im gesamten Landkreis blieben zum Glück die ganz großen Schäden am Donnerstag aus.
Zumeist mussten die Kameraden Bäume von Straßen sowie Strom- und Bahnleitungen holen, in einigen Fällen auch Lkw-Fahrer auf Landstraßen helfen. Viele Menschen saßen aufgrund von umgeknickten Stromleitungsmasten allerdings vorübergehend im Dunkeln.
Verletzte mussten zumindest im Raum Aschersleben nicht beklagt werden, wie die für Katastrophenschutz zuständige Kreisverwaltung bereits am Freitagmorgen mitteilte.
Wohl auch, weil sich viele tatsächlich an die Empfehlungen der Wetterdienste hielten, besser zu Hause zu bleiben.
Davon geht das Ameos-Klinikum in Aschersleben aus, dass nicht mehr Notfälle als sonst registrierte. Dagegen wurde in Bernburg ein 53-Jähriger bei einem Mauereinsturz so schwer verletzt, dass er stationär in die Klinik eingeliefert werden musste. Er schwebt nach Polizeiangaben allerdings nicht in Lebensgefahr.
Am vergleichsweise stärksten betroffen war noch die Ganztagsschule „Albert Schweitzer“ in Aschersleben, wo am Freitag der Unterricht komplett ausfiel, weil der Sturm große Teile des Flachdaches zerstörte.
Nach ersten Einschätzungen riss ein Richtfunkmast aus der Verankerung und ermöglichte so, dass Orkanböen die Styropor-Abdeckungen auf rund 200 Quadratmetern Fläche vom Dach wehen konnten, die wiederum mehrere Fensterscheiben beschädigten.
Etliche Teile lagen auf dem Schulhof verstreut, wurden aber am Freitagvormittag bereits beseitigt. Der Schaden wird laut Kreisverwaltung auf rund 35.000 Euro geschätzt.
Nach dem Unwetter: Nachricht hatte sich rasend schnell verbreitet
Immerhin: Die Nachricht vom Schulausfall verbreitete sich dank digitaler Medien rasend schnell. Lediglich ein Schüler wurde am Freitag vorübergehend betreut, ein anderer rief zumindest im Sekretariat an, um sich rückzuversichern.
Schon am kommenden Montag soll der normale Unterricht fortgesetzt werden. Auch die unter dem Dach liegenden Entspannungs- und Unterrichtsräume seien weiterhin nutzbar, sagte der stellvertretende Schulleiters Wolfgang Reiter.
Ansonsten zeigte sich, dass die Verantwortlichen aus den jüngsten Unwetter-Ereignissen die richtigen Lehren zogen.
So wurden neben dem Stab für außergewöhnliches Ereignisse beim Landkreis mit 18 Mitarbeitern in den jeweiligen Städten örtliche Einsatzleitungen gebildet, um die eingehenden Meldungen abzuarbeiten.
Leitstelle in doppelter Besetzung
Zudem kümmerte sich die Leitstelle in Staßfurt in doppelter Besetzung um die eingehenden Informationen, die je nach Zuständigkeit auch an die Energieversorger, die Polizei, die Straßenmeistereien beziehungsweise die Bahnunternehmen weitergeleitet wurden.
Die Polizei wurde nach eigenen Angaben überwiegend zu Hilfseinsätzen wie Straßensperrungen nach Unfällen gerufen. In der Leitstelle gingen die Notrufe ab 17.30 Uhr schon deutlich zurück.
Nach dem Unwetter: Das System hat sich bewährt
Am Tag danach zog Fachdienstleiterin Martina Lorenz ein positives Fazit zum Krisenmanagement: „Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten war sehr gut.“ Alle Kommunen hätten sich an die Handlungsanweisungen gehalten. Deshalb: „Grundsätzlich hat sich das System bewährt.“
Insgesamt waren 63 Ortsfeuerwehren im gesamten Kreisgebiet im Einsatz. Sie wurden in Staßfurt verstärkt vom Technischen Hilfswerk, von einer Katastrophenschutzeinheit im Raum Schönebeck, wo ein brennender Baum auf den Gleisen lag, und dem Betreuungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes, der die eingesetzten Kameraden verpflegte. (mz)
