Mit Technik-Faible zur eigenen Firma
Aschersleben/MZ. - Für Technik hat sichSven von Dühren von Kindheit an interessiert."Alles, was sich dreht und bewegt, ist meineWelt", sagt der 34-Jährige, der heute Inhaberder Autofit-Meisterwerkstatt in der AscherslebenerOttostraße ist.
Den begeisterten, aktiven Radsportler, dersich als Jugendlicher aus vielen Einzelteilenselbst ein Rennrad gebaut hatte, zog es nachder Schulzeit zunächst in das BraunkohlenwerkNachterstedt. Dort erlernte er ab 1987 seinenWunschberuf Instandhaltungsmechaniker. "DieArbeit war vielseitig. Teilweise hat man Mechanikinstand gesetzt, teilweise im Stahlbau gearbeitet.Man wurde dort eingesetzt, wo es gebrannthat."
Mit der Wende kam das Aus für das Werk.Durch Bekannte fand Sven von Dühren den Wegin die Kfz-Branche und im Bereich der Karosserie-Instandsetzungin einem Autohaus einen neuen Arbeitsplatz.In der Branche als "Ungelernter" zu gelten,empfand der junge Mann als "Handicap" - undso griff er zu, als sich über das Arbeitsamtdie Möglichkeit einer Umschulung zum Kfz-Mechanikerbot. "Und dann hatte ich das Glück, bei Hans-JoachimMüller, der im Gewerbegebiet gerade seineneue 1,2,3 Autoservice-Werkstatt gebaut hatte,anfangen zu können." Sechs Jahre arbeiteteSven von Dühren hier hauptsächlich im BereichMechanik/Karosserie.
"Irgendwann kam das Gespräch auf die Unternehmensnachfolgeund die Meisterschule. Das hat mich schoninteressiert." Sven von Dühren erkundigtesich, meldete sich für den nächsten Lehrgangan und besuchte drei Jahre lang nebenberuflichdie Meisterschule, die er im April 2000 erfolgreichabschloss. Zu dieser Zeit hatten gerade Autohäuserder Region Kfz-Meister gesucht - und in Absprachemit seinem Chef entschied sich der frischgebackene Meister dafür, noch Erfahrungenin anderen Unternehmen zu sammeln.
In den folgenden Jahren arbeitete Sven vonDühren zunächst in einem Renault-, dann ineinem Mercedes-Autohaus. "Die ganze Zeit überhat der Kontakt zu Hans-Joachim Müller weiterbestanden. Und als er dann Ruhestandspläneschmiedete, hat er mich gefragt, ob ich nochInteresse habe."
Sven von Dühren hatte. Nach einem "steinigen,langen Weg" übernahm er zum 1. März 2005 denBetrieb. "Hans-Joachim Müller steht mir nochmit Rat und Tat zur Seite, was sehr von Vorteilist."
Als "Autofit-Werkstatt" arbeitet das Unternehmenheute unter der Dachmarke, die eine Art Nachfolgerder "1,2,3"-Kette ist, erläutert der jungeFirmeninhaber. Als freie Werkstatt umfasstdas Arbeitsfeld der Firma Reparaturen fürPkw und Transporter aller Marken, die Karosserie-Instandsetzung,einen Scheiben-, einen Reifen- und einen Klimaservicesowie TÜV- und Abgasuntersuchungen. Ebenfallszum Angebot zählen Achsvermessungen sowieBremsen- und Stoßdämpfertests.
Erschließen will sich die Firma ein weiteresArbeitsfeld: "Wir planen, als Autofit-Partnerauch den Handel mit Gebrauchtwagen und Neufahrzeugenmit Tageszulassungen ins Angebot aufzunehmen",so Sven von Dühren. Zu seinem Team, das ervon Hans-Joachim Müller übernommen hat, gehöreneine Mitarbeiterin im Bereich der Kundenbetreuungund zwei Kfz-Mechaniker in der Werkstatt.Hier ist auch der Chef, der sich ebenso wieseine Mitarbeiter mit Schulungen fit hält,häufig zu finden: "Ich bin oft in der Werkstattund führe selbst Reparaturen durch."