Mit 14 Jahren das erste Manuskript abgeschickt
Hoym/MZ. - Erster Comic mit zehn
"Für Bücher habe ich mich schon interessiert, bevor ich lesen konnten. Ich war zehn Jahre alt, als ich Comics zeichnete und mit 14 Jahren habe ich mein erstes Manuskript zu einem Verlag geschickt", berichtet die heute 48-Jährige. Mit dem Schreiben habe sie angefangen, weil ihr das Ende von manchen Geschichten nicht gefallen habe. Das hat sie dann umgeschrieben oder sich gleich mehrere Varianten für einen Schluss ausgedacht.
1976 machte sie ihr Abitur und wurde Buchhändlerin. Noch während der Lehrzeit schickte sie ihre Arbeiten immer wieder an das Johannes-R.-Becher-Institut in Leipzig. Dort wurde ihr Schreibtalent bescheinigt. "Das war für mich der Grund, dieses Handwerk richtig zu erlernen und ich stürzte mich in ein dreijähriges Fernstudium an diesem Institut", erzählt sie weiter.
"Miloud und der Verräter" war ihre Abschlussarbeit, die 1987 von einem Kinderbuchverlag verlegt wurde. Es ist ein Abenteuerkrimi, der im Algerienkrieg handelt. "Über Algerien habe ich viel von meinem Mann erfahren und seine Erlebnisse verarbeitet", erklärt sie lächelnd.
Geschichte über Frauen
Dann erschien jedes Jahr ein Buch bis 1990: "Die Stadt der Jaguare", Das Geheimnis der Mayapyramide" und der "Gott der Lavahöhlen". Zwei Bücher sind im Verlag Neues Leben erschienen. "Ich hatte damals Glück. Auch den Vertrieb übernahm der Verlag. Nur ein Jahr hat es gedauert, dann waren die Bücher in jedem ostdeutschen Buchladen erhältlich. Heute geht das nicht mehr so einfach", winkt sie ab. Trotzdem hat sie es geschafft und im Jahr 2000 ein neues Buch herausgebracht. "Unterwegs nach Afrika" ist eine Erzählung, ein Reisebericht, in dem sie ihre Reisen ins Heimatland ihres Mannes verarbeitet hat.
Momentan schreibt sie an einer Gegenwartsgeschichte über Frauen mit historischen Rückblenden. Mehr kann sie darüber nicht verraten, denn nicht einmal ihre Familie bekommt die Manuskripte vor der Veröffentlichung zu lesen.
"Das möchte ich nicht. Da bin ich eigen", gibt die Mutter zweier Kinder zu. Sind die Texte dann verlegt, wandern sie in das große Bücherregal in der Wohnstube. Und dort kann sie jedes Familienmitglied, das sie lesen möchte, nehmen.