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Kunst in Aschersleben Kunst trifft Natur: Mutter-Tochter-Ausstellung in Aschersleben

Arbeiten von Heike Wolff und ihrer Tochter Lea sind noch bis zum 31. März in der Bibliothek in Aschersleben zu sehen. Die Künstlerin startet mit der Ausstellung in ihr Jubiläumsjahr.

Von Kerstin Beier 23.03.2025, 10:30
Zwei Künstlerinnen, zwei Generationen, eine Familie: Heike und Lea Wolff (rechts).
Zwei Künstlerinnen, zwei Generationen, eine Familie: Heike und Lea Wolff (rechts). (Foto: Frank Gehrmann)

Aschersleben/MZ. - „Wo die Kunst ist, da sind wir auch“, sagt Heide Binner, und ihre Begleiterin Doris Hasslbauer nickt zustimmend. Die Frauen gehören der Ateliergemeinschaft „Schöpfrad“ an. Ausstellungen anderer Künstler zu besuchen, gehört quasi zu ihren Grundbedürfnissen.

Dem können sie am Donnerstagnachmittag frönen, als die Bibliothek zu einem Künstlerinnengespräch mit Heike und Lea Wolff eingeladen hatte. Noch bis zum 31. März sind Arbeiten der beiden freischaffenden Künstlerinnen aus Molmerswende bzw. Halle in der Bibliothek zu sehen. Es sind poetische, verträumte Ansichten: mystische oder helle Landschaften, manchmal abstrakte Motive, die vom Suchen, von Trauer und von Hoffnung erzählen.

Leinwände und Grußkarten

„Suchen“ als Teil eines Triptychons von Heike Wolff.
„Suchen“ als Teil eines Triptychons von Heike Wolff.
(Foto: Frank Gehrmann)

Immer wieder stellen die Frauen die Natur in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten. Manches Detail lässt sich erst auf den zweiten Blick entdecken und ist dann umso überraschender. Ergänzt wird die Ausstellung mit kleinen, bezaubernden Leinwänden und Grußkarten. Österliche und Frühlingsmotive stehen mit feinem Pinselstrich auf leuchtendem Grund. Fantasievolle Raunächte-Illustrationen schmücken die Publikation „Im Schatten der Hexen“ aus der Edition Leben und Natur.

„Eine Mutter-Tochter-Ausstellung hatten wir tatsächlich noch nie“, begrüßt Bibliotheksleiterin Susanne van Treek die kunstinteressierten Gäste. Heike Wolff betreibt ihr Atelier im Kunsthof Molmerswende seit 25 Jahren, feiert in diesem Jahr also ein Jubiläum. „Umso mehr freue ich mich, das Jahr mit einer kleinen, intimen Ausstellung wie dieser hier beginnen zu dürfen“, so die Künstlerin. Sympathisch und lebendig erzählen die Frauen über ihren Werdegang, ihr Schaffen, ihren Alltag, über Ideen, Intentionen und Quellen der Inspiration. So berichtet Heike Wolff zum Beispiel darüber, wie sich ihre Arbeiten mit den Jahren verändert haben.

Erlebtes und Empfundenes

„Konvergenz II“ von Lea Wolff.
„Konvergenz II“ von Lea Wolff.
(Foto: Frank Gehrmann)

Über das Aquarell kam sie zum Acryl, mit dem Werke entstehen können, die ihr eher entsprechen: farbenfroh und intensiv. Sie verarbeitet Erlebtes und Empfundenes. Dass es oft Natur ist, die dem Betrachter in ihren Werken begegnet, liege wohl daran, „dass mich Landschaften umgeben, schon wenn ich nur aus dem Fenster schaue.“

Naturverbunden auch die Arbeiten ihrer 26-jährigen Tochter Lea, die sich zunächst für ein Studium der Forstwirtschaft entschieden hatte, dann ans Theater Halle ging und in Leipzig am Institut für Kunstpädagogik fand, was sie suchte. Ihre Arbeiten sind dunkler als die der Mutter, im Triptychon „Lebenswelt“ scheint Melancholie durch. Sie verarbeitet hier malend die schwierige Coronazeit, die ihr Studium überschattete. Ganz anders „Konvergenz II“, ein Teil ihrer Abschlussarbeit, in der es ihr um Sensibilität gegenüber der Natur geht. So wie ihre Mutter hat auch sie sich für ein Leben als freischaffende Künstlerin entschieden, die Arbeitsweise der Frauen unterscheidet sich jedoch. Lea Wolff vertieft sich gern lange und intensiv in eine Arbeit, während sich Heike Wolff aufgrund vielfältiger Verpflichtungen stets nur stundenweise Zeit nehmen kann für ihre Projekte. „Aber das entspricht mir.“