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Kirche St. Niklas in Endorf Kirche St. Niklas in Endorf: Neugotischer Leuchter wieder am alten Platz

Von Jochen Miche 05.12.2002, 19:02

Endorf/MZ. - Natürlich hatte die romanische Kirche immer Licht, und seit Jahrzehnten elektrische Lampen, um alles schön zu erleuchten. Dennoch verschwand mit Kommen der DDR, als der Atheismus den Glauben an Jesus Christus ersetzen sollte, aus der kleinen Kirche in Endorf neben vielem anderen - dem Gestühl (darunter dem der Knigges), der Orgel und der Buntglasfenster - auch das Licht des Kerzen-Kronleuchters.

Nach einem Such-Aufruf der Pfarrerin Gertrud Lättig, die seit 1997 auch für diese Gemeinde zuständig ist, erinnerte sich der Endorfer Walter Gröper eines unförmigen Gerätes, das ein Leuchter sein könnte und seit Jahrzehnten in der Ecke eines Scheunenbodens lag. Er brachte das schwarze, verkrustete Teil - und es war der Leuchter.

Eine Spendenaktion lief an, bei der unter anderem Antje Stumpp und Birgit Stippkugel von Haus zu Haus gingen und Spenden sammelten. Frau Stumpp begeistert: "Unsere Endorfer Bürger sind wirklich super - sie spendeten fast tausend Euro." Eine Riesensumme, die dank einer Zuwendung der Gemeinde in Höhe von 2 500 Euro fast die ganzen Herstellungskosten des Leuchters brachte. Nun fehlen noch 274 Euro für den Leuchter, und eine Menge für die Restaurierung des Altars, wofür am Sonntag vielleicht schon ein paar Spenden in der Büchse klappern oder rascheln.

Während des Adventkonzertes können die Besucher bereits den Anblick des schönen Leuchters genießen, der allerdings unbedingt noch poliert werden muss, um jene Pracht zu entfalten, die er gewiss auch vor 150 Jahren gezeigt hat. In seinen jetzigen Zustand versetzt haben ihn Handwerksmeister Detlef Pusch und junge Leute des Handwerkerbildungszentrums Aschersleben. Pfarrerin Lättig: "Das Zentrum ist uns ein wichtiger und zuverlässiger Partner." So wichtig, wie Restaurator Wolfgang Conrad, der den 1,40 Meter hohen Leuchter mit den sechs Doppel- und sechs Einzelarmen und dem Blattwerk untersucht und analysiert hat, bevor er ergänzt und restauriert werden konnte.