Ukrainehilfe Im Ascherslebener „Hinterhof“ werden weiter Spenden gesammelt
Im Jugendverein ELF wird weiterhin Spendenkiste um Spendenkiste gefüllt. Nötig sind Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel.

Aschersleben/MZ - Gerade erst ist ein großer Transport mit Spendengütern in Richtung Ukraine gegangen. Der Elf-Verein hat mitgegeben, was er an Spenden gesammelt hat: viele Kartons voller Lebensmittel, Decken waren dabei, Schlafsäcke und Medikamente. Doch der Verein will sich damit nicht zufriedengeben und sammelt weiter - so wie schon seit Wochen. Schon wieder stapeln sich etliche Kartons in einem der Räume im Jugendklub an der Heinrichstraße. Gesammelt werden vor allem haltbare Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel.
Klubchefin Vivien Horn, selbst Mutter eines kleinen Kindes, wird oft emotional in diesen Tagen. Vor allem dann, wenn sie die Bilder von ukrainischen Kindern in den kalten U-Bahnschächten sieht, die versuchen, Bomben und Granaten zu entkommen. „Wir sind dankbar für jede Spende, die wir erhalten haben“, sagt sie. Doch angesichts der schrecklichen Bilder in den Nachrichten hofft sie, dass die Ascherslebener nicht nachlassen in ihrem Bemühen, dem ukrainischen Volk zu helfen. „Es geht jetzt darum, dass die Leute, die dort bleiben, das auch überleben“, sagt Vivien Horn.
Die Versorgungslage in der Ukraine, vor allem in den Städten, wird stetig schlechter, entsprechend dringend werden Lebensmittel benötigt. Der Verein geht nicht selbst auf die Fahrt an die Grenze, aber er hat frühzeitig Kontakt aufgenommen zu Hilfsorganisationen, die die Transporte übernehmen und die Spenden aus Aschersleben mitnehmen.
Gesammelt wird an der Heinrichstraße schon vom ersten Tag des Krieges an. „Wir sind in diversen Gruppenchats unterwegs, um uns zu organisieren“, sagt Mitstreiter Marcel Schulze. Es kommen Privatleute mit ihren Spenden in den Klub, in Drohndorf und an vielen Schulen wird regelmäßig zusammengetragen und abgegeben, was in der Not helfen kann.
Mindestens 250 Umzugskartons, so schätzt Schulze, sind bisher auf die Reise gegangen. Dazu kommen 50 große Säcke, gefüllt mit Schuhen, Decken, Schlafsäcken, Isomatten. Große Spielzeuge, so gut sie gedacht sind, helfen den Kindern auf der Flucht oder in den U-Bahn-Schächten nicht. Gern gesehen ist dagegen Beschäftigungsmaterial wie Stifte, Blöcke oder Schreibzeug. Wochentags zwischen 13 und 19 Uhr ist der Klub besetzt.