Herrenbreite in Aschersleben Herrenbreite in Aschersleben: Ampel-Defekt treibt Blutdruck hoch

Aschersleben - Aufatmen für die Autofahrer in Aschersleben. Bis zum Wochenende sollte die Fußgänger-Ampel an der Herrenbreite gegenüber dem Hotel Stadt Aschersleben repariert werden. Doch schon gestern Nachmittag funktionierte die Anlage wieder.
„Die Anlage weist an zwei Stellen einen technischen Defekt auf. Der eine Defekt wird bis spätestens 13. August behoben, der andere bis zum Wochenende“, hatte Stefan Hörold, Regionalbereichsleiter West bei der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt und damit zuständig für die Ampelanlagen an Bundesstraßen, noch am Mittwoch bei einem Vor-Ort-Termin versprochen. Dann ging es aber doch schneller.
Die Fußgängerampel schaltete seit Wochen in kurzen Phasen auf Grün, so dass sich davor die Autos in beiden Richtungen stauten. Sofort nachdem der Fußgänger Grün hatte, versprach sie aber schon mit „Signal kommt“, dass sie erneut den Weg für Fußgänger frei geben wird. Egal ob ein Fußgänger das Tastenfeld der Lichtanlage gedrückt hat oder nicht.
Das trieb, glaubt man Autofahrern auf der Internetplattform Facebook, den Blutdruck nach oben. So gab es von dort auch den Hinweis, dass die Ampel alle zwei Minuten schaltete. Lange Staus gab es vor allem in Zeiten des Berufsverkehrs. So geht es oft schon in der Heinrichstraße und der Geschwister Scholl Straße nur stückchenweise vorwärts.
Der zweite Defekt der Ampelanlage, die übrigens extra zur Landesgartenschau im Jahr 2010 installiert wurde, liegt an der in der Fahrbahn eingelassenen Induktionsschleife, die immer dann ein Signal an die Ampelanlage geben soll, wenn sich eine Fahrzeugkolone am Johannisplatz staut. Diese Schleife wurde dort speziell für die Linksabbieger in Richtung Staßfurter Höhe eingebaut. Diese Schaltung funktioniert schon länger nicht mehr.
Dass sich der Verkehr dort trotzdem nicht ganz so staut, lag an der „fleißigen“ Fußgängerampel. Denn bei jedem „Grün“ für Fußgänger dürfen die Fahrzeuge in die Staßfurter Höhe abbiegen.
Die Induktionsschleife zu reparieren, sei nicht so einfach, erklären die Fachleute von der Straßenbaubehörde. Denn unter der Berücksichtigung des gesamten Fahrbahnaufbaus mache eine Erneuerung keinen Sinn, so dass man sich nun entschlossen habe, nach einer anderen Lösung zu suchen. „Wir müssten, würden wir die Schleifen in der Erde reparieren, die Fahrbahn aufmachen. Also käme es zu einer halbseitigen Sperrung“, erklärt Hörold weiter. Und das wäre für die Situation an dieser vielbefahrenen Straße nicht wirklich gut. Aber in Zusammenarbeit mit der zuständigen Wartungsfirma hat man deshalb nach einer anderen Lösung gesucht. So soll die Schleife künftig durch Radar oder eine Kamera ersetzt werden. „Der Bauauftrag ist erteilt und wird bis Mitte August umgesetzt“, sagt Hörold.
Übrigens werden die Ampelanlagen regelmäßig gewartet und einmal in der Woche werden die Anlagen abgefahren. „Da kann es trotzdem passieren, dass wir manche Sachen nicht entdecken“, gibt Fachgruppenleiter Dirk Mathe zu. Deshalb habe man bisher noch nichts vom Defekt der Fußgängerschaltung gewusst. Bis zur Behebung die Ampel gänzlich abzuschalten, davon raten die Fachleute aber ab „Dann würde es hier zu einem Verkehrschaos kommen“, sind sie sich sicher.
Übrigens für Hinweise zu defekten Ampelanlagen seien sie immer dankbar. „Trotz regelmäßiger Intervalle kann mal etwas an uns vorbei gehen“, sagen sie aus Erfahrung. Dann sollten sich die Bürger doch an die Straßenbaubehörde in Halberstadt wenden. (mz)