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Harzer Bergtheater Harzer Bergtheater: Verwirrende Geschichte von sagenhaften König

06.07.2003, 17:57

Thale/MZ/ski. - Elmar Gunsch trat in der Rolle des alten, weisen und gelehrten Merlins auf, gab den Zuschauern Einblicke in sein ereignisreiches Leben, das sich dann auf der Bühne abspielte, wo Merlin von drei weiteren Darstellern verkörpert wird, darunter von Reinhold Stövesand, Sohn des am Harzer Bergtheater zur Legende gewordenen Hermann Stövesand.

Doch zum Teil recht undurchsichtig waren die Figuren im Einzelnen, denn wer die Geschichte um Merlin - halb Mensch, halb Zauberer - und König Artus nicht kennt, blieb auf der Strecke. Nähere Erläuterungen zu den handelnden Personen oder ein kleiner Leitfaden "Wer gehört zu wem" wären da sicher hilfreich gewesen.

Ein Musical - auch das sollte die Inszenierung der Naturbühne sein. Zu hören war ein halbes Dutzend Lieder, die musikalisch wenig überzeugend aus den Lautsprechern dröhnten. Hohe Erwartungen hatten die Zuschauer auch an die reiterlichen Darstellungen. Doch Pferde haben zuweilen ihren eigenen Kopf und versuchen da schon mal eigene Wege zu gehen...

König Uther dagegen schrie, fauchte, phantasierte wild und beschimpfte Merlin so wüst, dass das Publikum klatschte. Sein Nachfolger soll der junge Artus werden, Uthers unehelicher Sohn. Er ist Merlins Schützling, um ihn versammeln sich die Ritter der Tafelrunde, bei der jeder ein Mitspracherecht hat. Nur leider machte nicht jeder Ritter auch am Freitag Gebrauch davon; Sir Lancelot tritt auf, ohne genauere Beschreibung, woher er sei, und schließt sich der Tafelrunde an. Jedoch muss er sich erst bewähren und zum Kampf mit den Rittern antreten: Hier ein herrenloses Schwert, dort ein desorientierter Ritter - die Fechtszene war eher zum Lachen als zum Staunen gedacht.

Das traurige Ende: König Artus wird von seinem - wiederum unehelichen - Sohn umgebracht, doch im Todeskampf entreißt er ihm das Messer und tötet ihn. Gut wie Böse haben ihr Ziel nicht erreicht. Spannend war der Auftritt eines kleinen, unscheinbaren Helden: ein Falke wurde mit zum Akteur dieser Geschichte. Für die jüngeren Zuschauer im Publikum im Harzer Bergtheater war das durchaus eine kleine Attraktion.

"Der Zauber des Merlin" im Harzer Bergtheater Thale, nächste Vorstellung am 27. Juli, 15 Uhr