Handel in Corona-Zeiten: Handel in Corona-Zeiten: Viel Sonne unterm Regenschirm

Aschersleben - Man kennt das ja, wird der Schirm vergessen, ist der Regen so gut wie garantiert - oder andersherum. Dem wollten die Veranstalter von der Ascherslebener Kaufmannsgilde von vornherein einen Riegel vorschieben. Jedenfalls staffierten sie die Straßen der Innenstadt mit über 100 bunten Regenschirmen aus. Über den Köpfen der Besucher und potenziellen Kunden des verkaufsoffenen Sonntags platziert, war mit Regenalarm so jedenfalls nicht zu rechnen. Am Ende wurden die Schirme zu Mini-Schattenspendern degradiert. Für Aufsehen hatten sie trotzdem schon mal gesorgt.

Und für zusätzliche gute Laune und Unterhaltung sorgte auch die Liveübertragung der Ascherslebener Fête de la Musique-Veranstaltung aus dem Studio A - diesmal von zwei Bühnen aus der Alten Hobelei, die in einigen Geschäften gehört werden konnte. Auf dem Holzmarkt konnten die Musik-Akts sogar via Bildschirm mitverfolgt werden.

Das alles sei eine ganz tolle Sache, sagte Janine Meyer, die am Sonntag extra aus dem Mansfeldischen nach Aschersleben gekommen war. Als sie vom hiesigen verkaufsoffenen Sonntag gelesen hatte, musste sie sich, gemeinsam mit ihrem Freund, natürlich ins Auto setzen und in die Nachbarstadt fahren, erzählt die 28-Jährige. So etwas sei doch mal eine schöne Abwechslung in Corona-Zeiten.

Und die Idee mit den über den Straßen aufgespannten Regenschirmen sei besonders toll. Genau so sieht das auch die Ascherslebenerin Marlies Dannath, als sie in der Krügerbrücke die Mode-Angebote durchstöbert. Für sie selbst sei zwar bisher noch nichts dabei gewesen, aber ihre Tochter habe schon „zugeschlagen“. Aber es gehe ja nicht allein darum, ein Schnäppchen zu machen, sondern ums Erlebnis.

Zufriedenheit herrschte am späten Sonntagnachmittag nicht zuletzt auch bei den Organisatoren des verkaufsoffenen Sonntags. Der Chef der Ascherslebener Kaufmannsgilde, Martin Lampadius , war sogar begeistert. Vor allem von den Menschen, die dieses Event auch in so nicht ganz normalen Zeiten so toll angenommen haben. Das mache Mut für die Zukunft, so Lampadius. Der hatte sich im Vorfeld unter anderem gewünscht, dass vielleicht noch der eine oder andere Straßenmusikant in der Innenstadt vorbeischauen würde. Der Wunsch ging in Erfüllung, die Gruppe „Noch ist Zeit“ aus Staßfurt unterhielt die Einkaufsbummler in der Krügerbrücke bestens.

Auch Probleme mit den immer noch gebotenen Corona-Regeln habe es nicht gegeben. „Die Menschen sind inzwischen daran gewöhnt, dass sie für den Einkauf eine Maske dabei haben. Auch wenn das für die Kunden und das Verkaufspersonal eine Herausforderung bleibt. Aber was sein muss, muss sein.“, so der Ascherslebener Gilde-Chef.

Der schätzt gleichzeitig ein, dass auch die Händler mit diesem verkaufsoffenen Sonntag zufrieden sind. Den nächsten werde es übrigens am Tag des Denkmals, Anfang September, geben, ließ Lampadius schon einmal durchblicken. (mz)