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Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Janine Helbig als ein Erfolgsgarant

27.01.2002, 15:00

Aschersleben/MZ. - Es ist lange her, dass man die Frauenmannschaft des SV Lok Aschersleben zweimal hintereinander vor heimischem Publikum zu einer so starken Leistung beglückwünschen konnte. Die vor Wochenfrist gezeigte Stärke vor allem der Deckung war auch im Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Köthen beim 22:19 der Erfolgsgarant.

Hinzu kam eine insbesondere im zweiten Spielabschnitt starke Angriffsleistung, der Janine Helbig die Krone aufsetzte. Von ihren acht Toren erzielte sie in der zweiten Halbzeit allein sechs und brachte damit die Gäste fast zur Verzweiflung. Ob aus dem Rückraum oder gegen die direkte Gegenspielerin, es gelang ihr einfach alles.

Dass die Köthenerinnen bis zum Spielende diese Stärke nicht einschätzen konnten, wird allein dadurch deutlich, dass der Trainer keine offensive Deckung anordnete. Janine und ihrer Trainerin sollte es recht sein. "Wir haben über Kampf zu unserem Spiel gefunden. Janine war unsere Matchwinnerin", schätzte eine über den Erfolg überglückliche Monika Schütze ein.

Dabei ließen die Anfangsminuten noch nicht viel Gutes ahnen. Mit ihrer bekannt agilen und druckvollen Spielweise bestimmten die Köthenerinnen das Spiel. Die offensichtlichen Zuordnungsprobleme in der Ascherslebener Abwehr nutzend, kamen sie fast ungehindert zum Torerfolg. Und auch im Angriff sah es für die Einheimischen nicht besser aus. Verängstigt, teilweise hilflos wirkten ihre Angriffsaktionen. Häufig wurde der Spieler mit Ball allein gelassen, fand kaum eine Anspielstation. Erst mit zunehmender Spieldauer stellte man sich zunächst hinten und dann auch immer mehr vor des Gegners Tor auf den Kontrahenten ein. Wie im Spiel gegen den HC verschob die Deckung schnell und machte den Gästen ein Durchkommen immer schwieriger. Die daraus resultierenden Fehler wurde vor allem zu Kontern genutzt und so hatte der SV Lok Mitte des ersten Spielabschnitts den Rückstand in die eigene Führung umgewandelt.

Was nun folgte, war ein offener Schlagabtausch mit einer immens hohen Fehlerquote auf beiden Seiten. Erst in den Schlussminuten fanden beide wieder zu ihrem Spiel. Mit dem besseren Ende für den Gastgeber, denn mit dem Pausenpfiff erzielte Carina Band den wichtigen 11:10-Führungstreffer.

In der zweiten Halbzeit bestimmte dank der bestens aufgelegten Janine Helbig der SV überwiegend das Spiel. Die mit dezimierter Mannschaft angereisten Köthener mussten dem hohen Tempo der ersten Spielhälfte und ihrem kraftaufwendigen Spiel Tribut zollen. Immer häufiger sorgten Kraft- und Konzentrationsmängel für unnötige Fehler. Für den SV also leichtes Spiel; der sich jedoch hin und wieder eine Auszeit nahm - wie die Trainerin nach dem Spiel kritisch bemerkte.

So blieb wieder einmal trotz klarster Möglichkeiten bis zur Schlussphase alles offen. Die Gäste konnten stets Anschluss halten. Erst ein Hattrick von Marion Rieck mit drei Toren in Folge brachte die endgültige Entscheidung. Mit einer Drei-Tore-Führung bei noch drei zu spielenden Minuten ließ der Gastgeber nun nichts mehr anbrennen. Mit dem 22:19 setzte Janine Helbig den Schlusspunkt unter eine bravouröse Leistung und machte damit einen weiteren unerwarteten Erfolg perfekt.

Lok spielt mit: Mußmann, Roth; Rieck (6), Böber (2), Helbig (8), Purps (1), Grimm (1), Seifert, Kramer (3), Band (1), Schütze.