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Gemeinderat Heteborn Gemeinderat Heteborn: In neuem Haushalt klafft ein Riesenloch

Von Regine Lotzmann 30.04.2003, 15:11

Heteborn/MZ. - In dem insgesamt nur 540 000 Euro umfassenden Etat, aus dem Verwaltungs- und Vermögenshaushalt gespeist werden, klafft immerhin ein 130 000-Euro-Loch. "Damit ist die ganze kommunale Selbstverwaltung für die Katz", klagt der Bürgermeister. Für die bis zum Jahr 2000 schuldenfreie Gemeinde ein Novum. Hatten die Gemeinderäte bisher doch immer gut gewirtschaftet.

Bei den notwendigen Ausgaben, die derzeit weitere Investitionen fast unmöglich machen, schlägt vor allem die Tilgung eines Kredites von 244 000 Euro zu Buche, den der Ort 2001 für den Bau des Feuerwehrdepots aufgenommen hatte. Um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen, wie der stellvertretende Bürgermeister Willi Bertling betonte. Der Bau des Feuerwehrdepots sei gut kalkuliert, der Schuldenabbau, so Bertling weiter, überschaubar gewesen. Bis das Land den Hetebornern einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte: Empfindlich weniger Zuweisungen, höhere Umlagen und Abgaben. "Allein bei der Kindertagesstätte 18 000 Euro weniger Geld", nennt der Gemeinderat ein Beispiel. "Wir haben hier nicht unvernünftig gearbeitet", stellt er weiter klar und macht vor allem das Land für die Finanzmisere des 420-Seelen-Ortes verantwortlich.

Um dennoch einen Haushalt beschließen zu können, mussten die Gemeinderäte auch ein Konsolidierungsprogramm verabschieden, was ihnen besondere Bauchschmerzen bereitete und auch nur mit knapper Mehrheit durchkam. Der große Schwung soll durch die gesetzlich geforderte - in Heteborn aber noch nicht beschlossene - Erhebung von Straßenausbaubeiträgen kommen, die den Räten Kopfzerbrechen machte. "Wie kann man so viel Geld verlangen", fragte der Bürgermeister, der eine wahnsinnige finanzielle Belastung auf seine Mitbürger zukommen sieht und wegen finanziellen Ruins das Aussterben des Dorfes befürchtet. "Wir sollten unbedingt eine Einwohnerversammlung machen, und - bevor die Satzung beschlossen wird - mit den Leuten darüber sprechen", riet Willi Bertling deshalb.