Friedhof in Aschersleben Friedhof in Aschersleben: Bauarbeiter machen bei Beerdigungen Pause

Aschersleben - Frühlingszeit ist Bauzeit. Und so sind derzeit auch wieder Bagger auf dem Gelände des Ascherslebener Friedhofes im Einsatz. Dort wird der Hauptweg weiter ausgebaut. „Es ist mittlerweile der dritte Bauabschnitt. Ende Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein“, erklärt Holger Dietrich, Mitarbeiter des Bauwirtschaftshofes.
Dann können Friedhofsbesucher auf einem grundhaft ausgebauten Weg vom Eingang Schmidtmannstraße bis zur Kreuzung Oberstraße laufen. Doch bis dahin müssen Besucher ein paar Einschränkungen in Kauf nehmen. „Die wollen wir so gering wie möglich halten. So bauen wir immer nur sehr kurze Teilabschnitte aus. Und bei Beerdigungen werden die Arbeiten in dieser Zeit ruhen“, sagt er und freut sich, dass die Ascherslebener Firma, die den Zuschlag für die Arbeiten bekommen hat, hier so verständnisvoll ist.
500 von rund 1.000 Meter Weg werden saniert
Der Hauptweg auf dem Ascherslebener Friedhof ist insgesamt 990 Meter lang. „Dieser wird letztendlich nicht auf der gesamten Länge ausgebaut. Insgesamt werden wir knapp 500 Meter ausbauen. Das reicht bis zum Eingang des Erinnerungsgartens. Auf dieser Strecke wird dann beidseitig eine neue Regenrinne verlegt“, erklärt er.
Begonnen hat man mit dem Ausbau im Jahr 2013. Damals erfolgten Erschließungsarbeiten im Eingangsbereich. Dazu gehörte auch die Neugestaltung des Platzes vor der Trauerhalle sowie der Verwaltung. Im Jahr 2015 wurde dann mit dem Ausbau des eigentlichen Hauptweges begonnen.
4.300 neue Grabstellen entstanden
Ein Jahr später wurde damit ausgesetzt, weil in dieser Zeit der Erinnerungsgarten gebaut wurde. Auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern sind 4.300 neue Grabstellen mit zehn unterschiedlichen Bestattungsmöglichkeiten entstanden. Die neue Grabanlage wurde im vergangenen Jahr übergeben. „Und sie wird sehr gut angenommen,“ sagt Holger Dietrich.
In den dritten und letzten Bauabschnitt investiert der Bauwirtschaftshof etwa 104.000 Euro. „Wir würden den Weg gern auch noch ein bisschen weiter ausbauen. Zumindest bis zur Mitte des Erinnerungsgartens. Allerdings müssen wir hier sehen, ob die finanziellen Mittel reichen. Denn nebenher gibt es noch weitere Projekte auf dem Friedhof zu stemmen“, erklärt der Mitarbeiter des Bauwirtschaftshofes weiter.
25 große Fichten wurden gefällt
So mussten zum Beispiel in den Wintermonaten 25 große Blaufichten auf dem Gelände gefällt werden. Die sogenannte Sitka-Fichtenlaus hat den Bäumen den Garaus gemacht. „Letztendlich sahen sie aus wie Weihnachtsbäume, die man bis Ostern stehen lässt“, sagt er und erklärt, dass diese Bäume unter dem Klimawandel leiden und die langen, trockenen Sommer nicht vertragen.
Für diese gefällten Bäume werden natürlich Ersatzpflanzungen vorgenommen. So gibt es fünf neue Bergahornbäume, die die Allee entlang des Hauptweges säumen. Auch im Kreuzungsbereich zur Oberstraße wurden drei neue Hainbuchen gepflanzt. „Das ist ein historischer Pflanzort, weil hier früher Trauereschen standen. Diese Bäume waren besonders auf Friedhöfen in der Region verbreitet. Aber auch diese haben unter dem Klimawandel gelitten,“ sagt er.
Projekt Waldkapelle
In den nächsten Tagen soll auch mit dem Projekt Waldkapelle begonnen werden. Laut Dietrich wird mit einer Grundberäumung der geplanten Fläche begonnen. Das offene Gebäude soll in dem Waldstück hinter dem neuen Erinnerungsgarten seinen festen Platz bekommen und vor allem in den Sommermonaten genutzt werden.
Blumenwiese wird angelegt
Im nordöstliche Bereich des Friedhofes wird derzeit eine Blumenwiese angelegt. „Auch wir müssen Einsparungen vornehmen. Rasenpflege ist sehr aufwendig. Deshalb haben wir nach anderen Möglichkeiten gesucht und wollen es nun mit einer Blumenwiese versuchen“, so Holger Dietrich. Dafür wurde der Rasen bereits vertikutiert.
Der Blumensamen wird in den nächsten Tagen verstreut werden. „Wir hoffen, es gefällt den Besuchern. Der Friedhof sollte nicht nur als Bestattungsort angesehen werden, sondern auch als Grünanlage, Treffpunkt und Lebensraum für viele Pflanzen, Tiere und Insekten“, sagt er. (mz)

