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Freiwillige Feuerwehr Drohndorf Freiwillige Feuerwehr Drohndorf: Mitglieder werden mit Fluthelfer-Nadel geehrt

Von Uwe KRaus 24.03.2014, 19:17
Feuerwehrleute beim Einsatz
Feuerwehrleute beim Einsatz Frank Gehrmann/Archiv Lizenz

Drohndorf/MZ - Ohne kräftige Stützen würde die Freiwillige Feuerwehr Drohndorf nur noch „dahinmickern“, sagt Ortschaftsbürgermeister Walter Thielemann. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Als am vergangenen Sonnabend die Wehr zur Jahresversammlung im Depot sitzt, stehen dort gleich mehrere Stützen: starke Träger für den Dachstuhl und die Decke. Wehrleiter Ronny Leidenfrost verweist auf den Schädlingsbefall des Gerätehauses, der diese Aktion nötig macht. Er hofft, dass die Sanierung, „die im Gebietseinigungsvertrag mit der Stadt Aschersleben festgeschrieben ist, schnell umgesetzt werden kann“.

Doch der zum Brandmeister beförderte Chef von 47 Kameraden und der Bürgermeister sind sich sicher, dass die Stadt die Verträge einhält. Thielemann macht unterm desolaten Gerätehaus-Dach „neuen Schwung und einen frischen Wind aus“.

Nicht nur, dass die Kameraden, ob bei der Rettung, technischen Hilfeleistungen oder Bränden im Einsatz sind oder Gestrüpp beräumen und das Brauchtumsfeuer ausrichten, sie tragen wesentlich zum Leben im Ort bei. „Wenn man die Sirene hört, fragt man sich, was verbirgt sich dahinter. Ist sich aber auch sicher, unsere Kameraden meistern ihre Aufgabe.“ Viele lobende Worte findet auch der Ascherslebener Ortswehrleiter Christoph Voigt für die Drohndorfer, die ein starker Partner innerhalb der Wehren der Stadt Aschersleben seien.

Wehrleiter Ronny Leidenfrost erinnert an ein Jahr 2013, „das nicht zu den ruhigsten zählte“. Immerhin zu 14 Einsätzen rückten seine Kameraden von Ende März bis Dezember aus. Ölspuren, Lauben- und Strohbrände forderten alle Einsatzkräfte. Dazu kam zu Weihnachten der Brand einer Halle für Plastikabfälle in Aschersleben, zu dem über Tage die Einsatzkraft von vier Wehren gefragt war. Jedoch hat die tiefsten Spuren bei den Feuerwehrleuten der Einsatz gegen das Hochwasser im Elbe-Saale-Winkel hinterlassen. Das Errichten eines Sandsackwalles, die Verpflegung und die Evakuierung von Einwohnern forderten die Kameraden bis an ihre Grenzen. „Furchtbare Gerüche und erschreckende Bilder, das sind die Erinnerungen an Breitenhagen. Wir waren in einer Geisterstadt im Einsatz.“

Für diese Leistungen ehrte Reingard Stephan, Dezernentin für Ordnung und Sicherheit der Kreisverwaltung, 18 Drohndorfer Feuerwehrmänner sowie den Wehrleiter mit der Fluthelfer-Nadel des Landes. Sie lobt die freiwillige Feuerwehr des Ortsteiles: „Bei 459 Einwohnern so eine hohe Zahl aktiver Kameraden, über so ein Verhältnis würde sich so manche Stadt im Salzlandkreis freuen.“ Worin diese gesunde Struktur wurzelt, sahen die Teilnehmer der Jahresversammlung deutlich.

Nicht nur, dass 468 Lehrgangsstunden auf Kreisebene und sechs im Institut für Brand- und Katastrophenschutz erfolgreich absolviert wurden. Unter Führung von Danny Bierstedt, der seit einem Jahrzehnt zur Feuerwehr gehört, hauchte man innerhalb eines Jahres der Kinder- und Jugendfeuerwehr wieder Leben ein und verdoppelte die Zahl der Aktiven. 38 Mal traf sich der Nachwuchs bei insgesamt 592 Dienststunden. In kurzer Zeit bauten die Nachwuchskameraden ein Netz auf und kooperieren seit dem Zeltlager in Güsten mit den Jugendwehren aus Westdorf und Mehringen. Deren Vertreter zollten ihren Gefährten für diese Leistung hohen Respekt und versicherten, diese Zusammenarbeit auch künftig gut zu pflegen.