Tierpension und Hundeschule Franziska Blanke aus Aschersleben bietet Tierpension und Training an: Corona-Lockdown traf auch Hundeschule

Aschersleben - Der Plan war eigentlich ein anderer. Zumindest wenn es nach ihrem Vater Henri gegangen wäre. Der hätte die Tochter wohl am liebsten als Chefin in spe in seinem Unternehmen gesehen.
Deshalb hat die Ascherslebenerin Franziska Blanke zunächst auch den Beruf einer Speditionskauffrau erlernt. Und sie hat’s probiert - hat aber schnell erkannt, dass der Büro-Job nicht unbedingt ihr Traumberuf ist.
Als einen solchen bezeichnet die 29-Jährige dagegen das, was sie jetzt tut. Sie betreibt in der Ascherslebener Walter-Kersten-Straße die Hundeschule „Ich und Du“. Damit habe sie tatsächlich ihr Hobby zum Beruf gemacht, sagt Franziska Blanke.
Oder umgekehrt? Die Ascherslebenerin muss lachen. Denn: Ja, sie habe noch einmal eine richtige Ausbildung gemacht. Sei dafür ein Jahr lang regelmäßig nach Bremen gefahren, um sich - neben dem Wissen, das sie sich schon längst angelesen hatte, weiteres Rüstzeug zu holen.
„Das kann man nicht nebenbei machen“, sagt Franziska Blanke
Inzwischen ist Blankes Hundeschule zertifiziert und ihr Job ein richtiger Broterwerb. „Das kann man nicht nebenbei machen“, sagt sie. Schon gar nicht, wenn zur Hundeschule auch eine Hundepension und eine Hunde-Tagesbetreuung gehören.
Während die Tageshunde weiterhin abgegeben werden - „viele Hundehalter müssen ja arbeiten“ - sei der Pensionsbetrieb wegen der Corona-Pandemie schon 2020 auf der Strecke geblieben, erklärt Franziska Blanke. Und auch die Pensionsbuchungen für die jetzt bevorstehenden Oster- und Pfingsttage seien längst wieder storniert worden.
Selbst im Rahmen der Ausbildung, auch wenn die als Einzel- oder abgespeckter Gruppenunterricht stattfindet, sei derzeit nicht alles möglich.
Beispielsweise fallen die sogenannten Umwelttrainings-Touren aus, bei denen das Verhalten der Tiere in der Umgebung der Innenstadt trainiert werden sollen.
Es gibt einen 600 Quadratmeter großen Trainingsplatz und eine 200 Quadratmeter große Halle
Ja - Corona geht auch an einer Hundeschule nicht spurlos vorbei, sagt eine nachdenklich-optimistische Hundeschulleiterin. So sei es wegen weggebrochener Einnahmen derzeit kaum möglich, die Investition in einen neuen Ausbildungsparcours wieder reinzuholen.
Da ist es gut, dass Ehemann Daniel einen festen Job habe. Übrigens ist der gebürtige Braunschweiger längst auch auf den Hund gekommen und packt in der Hundeschule an, wo es nötig ist.
Als großes Plus bezeichnen beide, dass sie über einen eigenen 600 Quadratmeter großen Trainingsplatz und eine etwa 200 Quadratmeter große Trainingshalle verfügen können.
Am 31. Oktober laden sie auf dem hauseigenen Parcours übrigens - nach der Absage im vergangenen Jahr - zu einem fast schon traditionellen Hunderennen ein. Teilnehmen können Hunde aller Rassen.
Sprinterqualitäten sind da von Vorteil. Die Renndistanzen betragen nämlich 50 bis 100 Meter. Und absolviert werden die nicht nur von den Vierbeinern, sondern gemeinsam mit ihren jeweiligen Menschen. (mz)