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Fiktive Produkt-Idee Fiktive Produkt-Idee: Der Gesundheitschip im Armband

Von Regine Lotzmann 15.06.2017, 10:55
Kristina Richter (l.) und Leonie Anders haben sich ein Gesundheitsarmband ausgedacht. Dafür gibt es sogar einen richtigen Interessenten aus der Wirtschaft.
Kristina Richter (l.) und Leonie Anders haben sich ein Gesundheitsarmband ausgedacht. Dafür gibt es sogar einen richtigen Interessenten aus der Wirtschaft. Frank Gehrmann

Aschersleben - Das Armband hat Leonie Anders über ihr Handgelenk gestreift. Pastellfarben und mit der Aufschrift „Pulse“ versehen. „Pulse ist die Revolution deines Alltags!“, versprechen die 16-Jährige und ihre Freundin Kristina Richter von dem Armband, das Daten, wie Blutdruck und Cholesterin, gleich an den Arzt des Vertrauens weiterleiten soll. Ebenso wie Puls und Körpertemperatur, Vitaminwerte und Kohlenhydrate. Ach ja, und ein Schrittzähler ist es auch.

Nicht gleich ein Wunderwerk der Wissenschaft

Ein Wunderwerk der Wissenschaft? „Nein“, winken die beiden Schülerinnen lachend ab, „Pulse ist nur ein fiktives Produkt.“ Doch eins, das es durchaus in sich hat. Denn damit belegten die beiden Schülerinnen des Ascherslebener Gymnasiums Stephaneum beim futurego-Wettbewerb des Landes den dritten Platz.

„Wir sollten uns ein Produkt ausdenken und ein Ideenpapier dazu verfassen - mit Kundenmarkt und Wertangebot“, erzählt Kristina von einem Workshop an der Schule, bei dem der Wettbewerb vorgestellt wurde. „

Und unser Lehrer Herr Rauchfuß hatte die Idee, einen Gesundheits-Chip zu implantieren. Aber das war uns ein bisschen zu viel, deshalb wollten wir das Armband machen“, berichtet Leonie.

Ein Businessplan samt Werbung musste her

Das - allerdings ohne Chip - bestellten die Zehntklässlerinnen nach ihren Vorstellungen im Internet. Denn die beiden kamen eine Runde weiter. Nun mussten sie ein Konzeptpapier zu dem Produkt entwickeln.

„Das war wie ein richtiger Businessplan samt Werbung, Umfrage und der Suche nach Sponsoren“, berichtet Kristina von dem 40-seitigen Papier. „Ich fand das so cool“, gesteht die 16-Jährige, die gerne Business studieren möchte und Spaß an der umfangreichen Arbeit hatte.

Die nahm immerhin ein ganzes Jahr in Anspruch. „Das hat sich aber gar nicht wie Arbeit angefühlt, ich hab mich so wohl gefühlt und mir so viel Wissen dabei angeeignet“, schwärmt das Mädchen.

Persönlichen Nutzen aus dem Projekt gezogen

Auch ihre Freundin, die einmal Lehrerin für Deutsch und Chemie werden möchte, hat ihren Nutzen aus dem Projekt gezogen. „Wenn ich später mal Schüler habe, weiß ich, wie viel Arbeit sie in solche Vorhaben investieren - da habe ich mehr Verständnis für sie“, glaubt die Stephaneerin.

Die ist selbst in vielen Bereichen aktiv: bei Zukunftskonferenz und Schüleraustausch, im Chor und beim Volleyball. „Zudem gebe ich Nachhilfe, bin bei der Gierslebener Feuerwehr. Und im Schülerrat planen wir zur Zeit das Sommerfest.“

Über Langeweile klagen kann auch Kristina nicht: „Ich spiele Tennis, Querflöte und Klavier und bin Stipendiatin von ‚Grips gewinnt‘ und dem Sommerlager Blue Lake Fine Arts Camp.“

Gewinn von 500 Euro ist schon verplant

„Ich finde es immer gut, wenn Schüler an Wettbewerben teilnehmen“, erklärt Schulleiter Klaus Winter. „Denn die Note ist das eine, aber der Vergleich mit anderen und der Erfolg zeigen, ob man auf dem richtigen Weg ist.“

Den Pokal würden die beiden Mädchen übrigens gern in der Schule lassen. Von dem Preisgeld - immerhin 500 Euro - will Leonie an der Sommerakademie der Fachhochschule Harz teilnehmen, Kristina Noten für ihre Instrumente kaufen. (mz)