Entsorgung Entsorgung: Wohin mit dem Grünschnitt?
Aschersleben/MZ. - "Das Problem der Grüngutabfälle der Kleingärtner hat viele Proteste hervorgerufen. Bekannterweise hat der Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises seit November des vergangenen Jahres keine gebündelten Abfälle von Kleingärtnern mehr abgefahren", schreibt Karl-Heinz Unger in einer E-Mail an die Lokalredaktion und erklärt weiter: "Zu keiner Zeit wurde vom Kreiswirtschaftsbetrieb auf Proteste, Beschwerdeschreiben, E-Mails und Presseveröffentlichungen reagiert. Auf eine Antwort warte ich noch heute und so geht es vielen, die sich beschwert haben. Wie kann man denn nur so hochnäsig sein und Post von seinen Kunden oder seinen Bürgern einfach ignorieren", ist er sauer.
Außerdem heiße es auf einmal, dass nur noch gebündelte Grünabfälle aus Haushalten abgefahren werden und nicht die der Kleingärtner. Nun ist der neue Abfallratgeber erschienen, in dem steht, wann die Grünabfälle abgefahren werden. "Es steht aber nicht drin, dass das nur für Haushalte gilt. Obwohl die Bürger mit ihren Gebühren den Grünabfall bezahlt haben, hat sich der Kreiswirtschaftsbetrieb geweigert, diesen schon im vergangenen November abzufahren. Die Bürger und Kleingärtner hätten langsam gern einmal eine kompetente Auskunft, wie es in diesem Jahr gehandhabt wird", wünscht sich Karl-Heinz Unger.
"Zuerst einmal muss ich sagen, dass die Mitarbeiter des Kreiswirtschaftsbetriebes weder hochnäsig noch arrogant sind. Mir ist auch nicht bekannt, dass jemand keine Antwort bekommt", wehrt sich Ralf Felgenträger, Leiter der Entsorgung beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises, auf MZ-Nachfrage und erklärt weiter: "Manchmal entspricht die Antwort nicht dem, was man hören möchte. Post oder E-Mail wird jedenfalls immer beantwortet." Der Kreiswirtschaftsbetrieb versuche jedes Jahr an jedem Standort des Landkreises, so effektiv wie möglich zu arbeiten, damit die Müllgebühren für die Bürger stabil bleiben.
"Wir können also nur die Grundstücke anfahren, wo auch die Gebührenzahler wohnen. Auch Gartenanlagen könnten wir laut unserer Satzung veranlagen. Das passiert aber im gesamten Landkreis nicht. Deshalb können wir dort auch nicht abfahren", macht der Leiter deutlich. Der Garten sei schon ein Nebenwohnsitz für viele Menschen geworden. Denn alles, was im Haushalt anfalle, falle auch dort an. "Und trotzdem wird dafür nicht bezahlt." Hinter den Gebühren, die jährlich pro Person mit 43,33 Euro veranlagt werden, stecken elf Leistungen.
"Alle 14 Tage wird der Müll abgeholt, alle vier Wochen das Papier. Zweimal im Jahr gibt es eine Sonderabfuhr für Lacke und Batterien. Zweimal kann Sperrmüll bestellt werden, in vier Monaten wird der Grünschnitt abgeholt. Alle Leistungen die noch darunter fallen, stehen in der aktuellen Abfallfibel", sagt Ralf Felgenträger.
Für Hinweise aber sei der Kreiswirtschaftsbetrieb immer dankbar und so werden die Bürger in der Abfallfibel 2014 dann auch nachlesen können, dass nur von Haushalten der Grünschnitt und nicht von Gartenanlagen abgefahren wird. Dass das im vergangenen November noch passierte, sei ein Fehler der Mitarbeiter gewesen.
"Das war unser Verschulden. Wir hatten schon im Frühjahr bekannt gegeben, dass wir keinen Grünschnitt mehr von Gartenanlagen mitnehmen", weist er hin. Für Kleingartenanlagen würde der Kreiswirtschaftsbetrieb zur Entsorgung Container stellen. "Hier ist das Grüngut nicht zu bezahlen, sondern nur der Transport." Kleingärtner sollten künftig versuchen, so viel wie möglich zu kompostieren. Oder den Weg in einen der Wertstoffhöfe finden. Auch dort wird das Grüngut das ganze Jahr über kostenlos entsorgt.