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Elektronischer Datentransfer Elektronischer Datentransfer: Grundbücher werden «entstaubt»

Von Hajo Mann 03.04.2002, 18:35

Staßfurt/MZ. - Grundbuchamt und Liegenschaftskataster sind die für den Eigentumsnachweis maßgebenden Register. Beide haben unterschiedliche aber sich ergänzende Aufgaben. Im Grundbuch sind die Rechtsverhältnisse am Grundstück dokumentiert, das Liegenschaftskataster ist das amtliche Verzeichnis aller Flurstücke und Gebäude - beschrieben im Liegenschaftsbuch und dargestellt in der Liegenschaftskarte. Bisher lösten Änderungen einen großen Schriftverkehr aus: "Etwa 150 000 Schreiben mussten von den Grundbuchämtern zum Liegenschaftsregister hin und zurück geschickt werden", so Minister Püchel. Mit dem digitalen Datenaustausch entfalle der Papierkrieg. Bei Änderungen im Liegenschaftskataster werde das Register des Grundbuchamtes gleich mit verändert und umgekehrt.

Mitarbeiter von Grundbuchamt und Liegenschaftskataster demonstrierten am Mittwoch den umständlichen Weg und den modernen Datentransfer. "Ich freue mich, dass ich als Minister dieses Projekt noch anschieben konnte", so der SPD-Politiker. Bis 2003 solle die Umstellung landesweit in allen Ämtern erfolgen, hieß es.

Freuen können sich auch die Einwohner von Burg (Landkreis Jerichower Land). Ihnen bleibt - als Vorreiterkommune im Land - seit Mittwoch der Weg zum zuständigen Grundbuchamt und dem Liegenschaftskataster in Magdeburg gänzlich erspart. In ihrem städtischen Bürgerbüro können sie sich entsprechende Auszüge aus dem Grundbuch oder dem Liegenschaftskataster direkt ausdrucken lassen. Ende dieses Jahres soll dann auch der Ausdruck von Karten möglich sein. Innenminister Püchel weihte am Mittwoch das Pilotprojekt offiziell ein. Nach Püchels Auskunft können bei Interesse auch andere Kommunen schnell angeschlossen und vernetzt werden: "Wir legen die Leitung bis vors Haus. Die Kosten für die Vernetzung und die Technik muss aber die Kommune tragen." Können demnächst vielleicht auch die Ascherslebener Bürger von dieser Neuerung profitieren? Wie eine Nachfrage der MZ im Rathaus ergab, wird dort eine Vernetzung geprüft. Die Entscheidung darüber sei letztlich aber auch eine Frage der Kosten, so Sprecher Andreas Schmith.