Stiftungspreis beim Sommerfest Ein Haus für die Kinder: Warum Montessori-Kita in Aschersleben ausgezeichnet wird
Das Sommerfest des Maria Montessori Kinderhauses in Aschersleben bietet allen Anlass zum Feiern.

Aschersleben/MZ - Im Außenbereich des Maria Montessori Kinderhauses Aschersleben herrscht am Sonnabendvormittag buntes Treiben. Zum Sommerfest sind nicht nur die Kinder, die aktuell die Einrichtung besuchen, und deren Verwandte eingeladen. Auch Ehemalige, Freunde und Förderer des Kinderhauses sowie ein paar Ehrengäste sind gekommen. „Wir haben ja auch etwas zu feiern“, weiß Doreen Hlawaty, Leiterin des Kinderhauses.
Stiftungspreis verliehen
Alle zwei Jahre vergibt die Stiftung Montessori-Pädagogik – Reformpädagogik – Wissenschaft ihren Stiftungspreis. Mit dieser Auszeichnung sollen herausragende Verdienste um die Verbreitung, die Etablierung und den Aufbau der Montessori-Pädagogik gewürdigt werden. Dieses Jahr geht der Preis nach Aschersleben, an das Team und den Vorstand des hiesigen Kinderhauses und des dazugehörigen Fördervereins.
„Wenn man sich hier so umsieht, kann man feststellen, es ist alles vorhanden. Alles ist gut gelungen. Das hier ist das, was Maria Montessori unter einem Kinderhaus versteht“, stellt Stiftungsvorsitzende Jutta Hollander in ihrer Ansprache fest. Ganz im Sinne von Begründerin Hildegard Holtstiege sei die Ascherslebener Einrichtung ein Ort, an dem Zukunft hinterlassen werde.

Mit dem Stiftungspreis geht eine Spende von 2.000 Euro einher, die als „Anschubfinanzierung“ für neue Projekte genutzt werden soll. Wie den Preisverleihern zu Ohren gekommen sein soll, könnte die Einrichtung einen neuen Sandkasten für die Großen gebrauchen.
Laut Maria Kley-Auerswald, die als Vorstandsmitglied der Stiftung Montessori-Pädagogik schon seit 1997 in Kontakt mit den Pädagogen in Aschersleben steht, sei das ausgezeichnete Kinderhaus ein Leuchtturmprojekt – nicht nur für den Salzlandkreis, sondern auch für den Harz. Nach der Etablierung in Aschersleben folgten Montessori-Kinderhäuser in Quedlinburg, Thale oder auch Oschersleben. Darüber hinaus werde der Gedanke in Aschersleben an der Freien Montessori-Grundschule weitergeführt. Nicht umsonst würden regelmäßig Pädagogen in Ausbildung in die Einrichtung im Stadtpark geschickt werden. „So etwas wie in Aschersleben findet man sehr, sehr selten“, resümiert Maria Kley-Auerswald. „Man hat hier gelebte Kinderpädagogik. Hier steht das Kind wirklich im Mittelpunkt.“
Freude und Dankbarkeit
Zu den ersten Gratulanten zählt Landrat Markus Bauer, der den Teamgeist in Kinderhaus und Förderverein lobt. Und auch Ascherslebens Amtsleiter für Bildung und Sport, Steffen Schütze, lobt die Mentalität der Preisträger. Statt einer „Mach mal“-Haltung würde man bei Problemen und Herausforderungen eher mit einem „Hilf mir doch bitte“ auf andere zugehen. Dass im Kinderhaus Montessori gute Arbeit geleistet werde, sei allgemein bekannt. Nicht umsonst hätte die Einrichtung auch vor gar nicht allzu langer Zeit den Bildungspreis der Stadt erhalten.
Einrichtungs-„Urgestein“ Angelika Woyke, die zu den Begründern gehört, zeigte sich sichtlich bewegt; „Wir lieben das, was wir tun. Und wir bekommen jede Menge Liebe zurück.“ Die aktuelle Leiterin Doreen Hlawaty fühlt sich geehrt und freut sich für das Team, das sich vor 20 Jahren auf diesen – anderen – Weg begeben hat. „Es macht mich glücklich, hier Leiterin zu sein“, sagt sie.
Und dass an diesem Sonnabend viele glücklich sind, lässt sich in den Gesichtern von Alt und Jung erkennen. Gemeinsam wird noch bis in den späten Nachmittag Sommerfest gefeiert. Und gemeinsam wird am Ende auch aufgeräumt. Denn wie es Fördervereinschef Tim Poeschel formuliert: „Das hier ist mehr als nur ein Kindergarten. Hier geht es um Verbundenheit im Herzen.“