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E-Lok gehört nun zur Glück-Auf-Tour

Von Regine Lotzmann 22.06.2008, 15:20

Nachterstedt/MZ. - Damit gehört nun auch die Lok, die einstmals im Nachterstedter Tagebau im Einsatz war und jetzt als Denkmal am Concordia See stationiert ist, zu der 61 Stationen umfassenden Tour, mit der der Interessenverein Bergbau Halle an den historischen und aktiven Bergbau in Mitteldeutschland erinnern will.

Dem Bergaufzug des Nachterstedter Bergmannsvereins, der aus diesem Anlass am Wochenende zum ersten E-Lok-Treffen einlud, wohnten deshalb auch die einstigen Lokfahrer des Nachterstedter Braunkohlenwerkes bei. So wie Gerald Klimt, der selbst noch mit der jetzt am Aussichtspunkt verankerten E-Lok gefahren ist. "Neun Jahre habe ich hier gearbeitet", erzählte der Froser, der sich über das Wiedersehen mit seinen alten Kollegen freute.

"Als der Bergbau hier 1995 zu Ende ging, da hinterließ er zahlreiche Veränderungen - in der Landschaft, der Technikentwicklung, in der Infrastruktur und im Bewusstsein und Denken der Menschen", zählte Wolfgang Karpe mit Blick auf den Concordia See auf, in den sich der einstige Tagebau inzwischen verwandelt hat. Der Vorsitzende des Bergmannsvereins empfindet deshalb auch die Lok als Symbol für die Veränderungen, die hier eingezogen sind.

Anfangs, so erinnerte auch Vereinsmitglied Walter Emmerling, wurde im Tagebau - einem der modernsten und leistungsfähigsten der Region - die Kohle mit der Hand gefördert. Später waren auch Pferde im Einsatz, die von Dampfmaschinen und dann durch Bagger und E-Loks ersetzt wurden. So änderte sich natürlich auch die Leistungsfähigkeit: Wurden vor 150 Jahren nur 137 Tonnen Kohle gefördert, waren es 1957 schon fünf Millionen.

An die Arbeit der vielen Menschen hier soll deshalb der Aussichtspunkt in Nachterstedt erinnern, der im Dezember 1994 entstand. Das Kernstück der Ausstellung, die 75-Tonnen-Lok, die nach der Einstellung der gleisgebundenen Förderung noch zur Sanierung des Restloches im Einsatz war, wurde damals von Königsaue aus nach Nachterstedt gebracht. Hauptverantwortlicher für den Transport war Otto Loderstedt, der deshalb am Sonnabend auch das Schild enthüllen durfte.