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Direktkandidaten im Wahlkreis 18 Direktkandidaten im Wahlkreis 18: Detlef Gürth tritt wieder für die CDU an

Von Thorsten Köhler 11.02.2016, 13:07
Detlef Gürth will trotz seiner Steueraffäre wieder in den Landtag einziehen.
Detlef Gürth will trotz seiner Steueraffäre wieder in den Landtag einziehen. Frank Gehrmann

Aschersleben - In der Landespolitik gehört Detlef Gürth (CDU) zu den Dauerbrennern. Denn er ist seit der ersten Legislaturperiode Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt.

Detlef Gürth ist 53 Jahre alt und wohnt in Aschersleben. Er ist in zweiter Ehe verheiratet und hat zwei Kinder. Gürth ist gelernter Klempner/Installateur und ist seit 1990 selbstständiger Kaufmann. Er ist seit 1984 Mitglied der CDU, war 1990 Mitglied der Volkskammer und seit der ersten Legislaturperiode im Landtag. Der Ascherslebener war von 2011 bis 2015 Präsident des Landtages. Gürth ist zudem Präsident des Kreissportbundes. In seiner Freizeit fährt er gern Motorrad.

An die Anfänge erinnert er sich noch gut. „Ich kam mit wenig Lebenserfahrung direkt aus dem Berufsleben, mit dem Vorsatz, das Land nach vorn zu bringen. Das war spannend. Im Gegensatz zu heute hatten wir wesentlich mehr Freiräume bei der Lösung von Problemen“, denkt er zurück.

Keine Politikverdrossenheit

Doch trotz alledem ist bei ihm kein bisschen Politikverdrossenheit erkennbar. Der 53-jährige hat noch einiges vor. „Das Hauptziel ist es, Unternehmen anzusiedeln und Arbeitsplätze zu sichern“, sagt er. Auch die Ortsumfahrung Aschersleben und der Radwegbau liegen ihm besonders am Herzen. Zudem ist es „wichtig, mit der Freigabe des Concordiasees 2017 auch die touristische Nutzung hinzubekommen“.

Detlef Gürth sieht eine Gefahr für den ländlichen Raum. „Es werden derzeit viele Mittel in die Oberzentren gesteckt, da müssen wir aufpassen, dass die ländliche Region lebenswert bleibt“, betont er.

In der kommenden Wahlperiode möchte der Kommunalpolitiker, der auch im Ascherslebener Stadtrat sitzt, ein gemeinsames Tourismuskonzept der Städte Aschersleben, Seeland, Falkenstein/Harz und Arnstein auf den Weg bringen. Über den Tourismus will er neue Perspektiven für die Region eröffnen, so seine Vorstellung. „Das Geld muss in der Region bleiben“, unterstreicht Gürth.

Jahrelange Erfahrung

Es klingt plausibel und glaubhaft, wenn er über die Vorhaben spricht. Weil er gut erklären und Ideen vermitteln kann. Zugute kommt ihm dabei natürlich seine jahrelange Erfahrung auf dem politischen Parkett. Nur wenige dürften über so viele Kontakte verfügen und so gut vernetzt sein.

Und dennoch: Bodenhaftung nicht zu verlieren, ist eine wichtige Maxime. Er mag keine großen Heldenposen bei Einweihungen oder Übergaben. Vielmehr will er sich weiterhin ungelösten Problemen stellen. Auch wenn andere, persönliche Probleme, die mit dem Finanzamt im Vorjahr, die mit dem Rücktritt als Landtagspräsident endeten, nicht spurlos an ihm vorüber gegangen sind. Gesundheitlich angeschlagen, musste er eine Reha absolvieren. „Ich weiß jetzt erst recht, wie wichtig die Familie ist. Und es nichts Größeres gibt, als Kinder heranwachsen zu sehen“, beschreibt er.

Mit Steueraffäre abgeschlossen

Mit der Steueraffäre hat er abgeschlossen, blickt nach vorn. Wenngleich auch eine Ungewissheit da ist, wie die potenziellen Wähler das beurteilen und sich das auf das Abstimmungsergebnis auswirkt. Denn wenn er kein Direktmandat gewinnt, dürfte es sehr schwer werden, in den Landtag einzuziehen. Das weiß er.

Gürth hat sich nach dem Rücktritt als Landtagspräsident wieder mehr für seine Firma, das Mediationsbüro DG Consult, engagiert. „Ein solches Standbein ist für mich wichtig, um in der Politik auch ein Stück weit unabhängig zu sein.“

Doch bei einer weiteren Legislaturperiode im Landtag wird das nicht einfach. Denn ein 14-Stunden-Tag ist für den CDU-Mann keine Seltenheit. Doch das wird er weiter in Kauf nehmen. Denn: „Ich möchte noch einiges erreichen für die Region.“ (mz)