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Nach 22 Jahren Dietmar Reisky geht in Ruhestand: Zoo Aschersleben wird bald von Alexander Beck geleitet

Von Regine Lotzmann 12.12.2018, 08:57
Der neue und der alte Zoo-Chef: Alexander Beck (links) und Dietmar Reisky fachsimpeln über die Flamingos im Zoo.
Der neue und der alte Zoo-Chef: Alexander Beck (links) und Dietmar Reisky fachsimpeln über die Flamingos im Zoo. Frank Gehrmann

Aschersleben - Weiße Tiger, eine Besonderheit in der Region, die vom Aussterben bedrohten Salzkatzen, in freier Natur erbarmungslos gejagt, Bengalkatzen, die einzigen im ostdeutschen Raum - in allen Tatzengrößen setzt der Ascherslebener Zoo, der die Katzenhaltung zu seinem Markenzeichen machte, ungewöhnliche Akzente.

„Seit 1.  Dezember 2017 bin ich eigentlich Rentner“

Zoo-Leiter Dietmar Reisky, der diese Entwicklung anregte, umsetzte, vorantrieb, geht nun in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Alexander Beck. „Seit dem 1.  Dezember letzten Jahres bin ich eigentlich schon Rentner“, sagt der 66-Jährige, der die Geschicke der Einrichtung seit 1996 und damit seit 22 Jahren in den Händen hielt.

Dass er sein Arbeitsleben um ein Jahr verlängern durfte, darüber ist er sehr dankbar. „Es standen noch ein paar Projekte an, die ich beenden wollte“, denkt Reisky als Beispiel an die Außenanlage von seinem Ziehkind Kimmy, der ersten weißen Tigerin, die in Aschersleben geboren wurde - und die seine Frau und er mit der Flasche aufgezogen haben.

Berufsanfang als Quereinsteiger in Hettstedt

Reisky war nach seinem Schwiegervater Fritz Hennebold erst der zweite Chef des Ascherslebener Tierparks, der sich inzwischen zu einem Zoo gemausert hat. Sein Handwerk hat der Wahl-Ascherslebener von der Pike auf gelernt. Als Quereinsteiger begann der Landvermesser aus dem benachbarten Hettstedt 1981 seinen Job als Tierpfleger.

Inzwischen leben 500 Tiere in etwa 120 Arten oben auf der Burg - und Reisky kennt von jedem die Geschichte, die Besonderheiten dieser Arten, von denen viele in freier Natur vom Aussterben bedroht sind. Kein Wunder, dass ihm da auch ein bisschen das Herz blutet, dass er nun geht.

Sein Nachfolger Alexander Beck aus dem rheinland-pfälzischen Hagenbach ist bereits in Aschersleben eingetroffen und arbeitet sich hier ein. Der 47-Jährige war vorher im Zoo von Karlsruhe tätig. „Doch als Betriebsmeister habe ich dort eine Endstation erreicht“, begründet Beck seine Bewerbung.

Alexander Beck war für Personal im Zoo Karlsruhe zuständig

„Ich habe mich einfach zu jung gefühlt, um da stehen zu bleiben.“ Und so sieht er die Arbeit als Zoo-Chef als Herausforderung an. Denn die unterscheidet sich von seiner bisherigen Tätigkeit.

Als Betriebsmeister - was so eine Art Inspektor ist - war Beck in Karlsruhe für das Personal zuständig. 40 Tierpfleger, neun Auszubildende. Er war verantwortlich für das Gesundheitsmanagement, musste Tierarztbesuche vorbereiten, einen Überblick über den Tierbestand haben.

„Für die Arbeitssicherheit musste ich ebenfalls sorgen - von der Absturzsicherung bis hin zu den richtigen Handschuhen.“ Auch in der Berufsschule habe er Praktische Fachkunde unterrichtet und war Mitglied der Prüfungskommission. Für Tierpfleger aus drei Bundesländern.

Beck arbeitete auch im Zoo in Leipzig

Er selbst hat ebenfalls als Tierpfleger angefangen, später einen Meisterkurs gemacht. Einen Großteil seiner Ausbildung verbrachte der 47-Jährige im Leipziger Zoo. Aber auch die große weite Welt kennt er. „Geboren wurde ich im ägyptischen Kairo“, erzählt der angehende Zoo-Chef.

Mit drei Jahren ging es weiter nach Tansania, mit sechs dann nach Deutschland. „Wir sind viel durch die Nationalparks gereist, vielleicht kommt daher die Liebe zu den Tieren“, mutmaßt er.

Der Betrieb in Aschersleben sei deutlich kleiner als seine bisherige Wirkungsstätte. „Aber die Aufgaben hier sind vielfältiger“, freut er sich auf das Kommende. Ob er schon Ideen hat? Er will zum Beispiel auch heimische Tiere im Zoo unterbringen: Harzer Ziegen etwa. Oder das seltene Sachsenhuhn. (mz)