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Die Vollblutpädagogin Die Vollblutpädagogin: Claudia Brandt-Heim: "Ich liebe es Lehrerin zu sein!"

Von Katrin Wurm 30.01.2020, 11:56
Claudia Brandt-Heim leitet die Burgschule. Als Pädagogin möchte sie den Schülern auch ein Vorbild sein.
Claudia Brandt-Heim leitet die Burgschule. Als Pädagogin möchte sie den Schülern auch ein Vorbild sein. Frank Gehrmann

Aschersleben - „Nein, mein Wunschberuf war das ursprünglich nicht“, gesteht Claudia Brandt-Heim, Leiterin der Sekundarschule Burgschule, lachend. „Als Kind wollte ich auf die Bühne. Ich wollte tanzen, singen, schauspielern. Am liebsten hätte ich eine Musicalausbildung absolviert, doch das war zu DDR-Zeiten nicht möglich.“

Doch so ganz aus der Welt ist das mit der Bühne nicht. Schließlich ist die Burgschule die perfekte Bühne für Claudia Brandt-Heim, die neben Deutsch auch Musik unterrichtet sowie die Arbeitsgemeinschaften Chor, Band und die Faschingstanzgruppe leitet. Alles mit Herz und Verstand - so wie es ihr Motto ist. Und nun ist es doch ihr absoluter Traumberuf: „Ich liebe es, Lehrerin zu sein!“

Die Schülerzahlen sind an der Burgschule in den letzten sechs Jahren gestiegen

Für ihr Engagement an der Burgschule hat Claudia Brandt-Heim den Bildungspreis der Stadt Aschersleben erhalten. In seiner Laudatio würdigt Oberbürgermeister Andreas Michelmann die Arbeit der 48-jährigen Pädagogin, die seit sechs Jahren Schulleiterin ist. „Claudia Brandt-Heim hat maßgeblichen Einfluss an der positiven Entwicklung der einst von der Schließung bedrohten Schule“, sagt Michelmann. Und das zeigen die Schülerzahlen: Die sind von 214 im Jahr 2014 auf aktuell 344 gestiegen.

Was ist das Geheimrezept für ihren Erfolg?

Claudia Brandt-Heim schmunzelt, als die Frage kommt. „Wir agieren hier alle auf Augenhöhe. Ich bin zwar die Leiterin der Schule, aber Erfolge kann man nur gemeinsam erreichen.“ Respekt, Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Pünktlichkeit und Durchhaltevermögen - das seien Tugenden, auf die sie und ihr Team viel Wert legen.

„Gerade Dinge durchzuziehen und auch mal auszuhalten, wenn es nicht so läuft wie man sich vorstellt. Das möchte ich den Schülern beibringen. Denn nicht immer läuft im Leben alles so, wie man sich das vorstellt. Leider geben bei Niederlagen manche Schüler zu schnell auf“, sagt sie.

Schule investiert in die Zukunft der Schüler

Mit ihrer Pädagogik möchte die 48-Jährige ihre Schüler fit für die Zukunft machen. „Selbstbewusstsein ist da ein wichtiger Aspekt“, sagt sie. Doch auch in die berufliche Zukunft ihrer Schüler investiert die Schule. „Viele unserer Schüler interessieren sich für Pflegeberufe, wollen zum Beispiel in die Altenpflege oder ins Krankenhaus. Dass die Jugendlichen sich für diese Berufe entscheiden, liegt sicher auch am sozialen Miteinander in unserer Burgschule“, schätzt Claudia Brandt-Heim ein, die an der Universität in Halle Germanistik und Kunstwissenschaft studiert hat.

Mehr Blick auf Handwerksberufe

Doch auch der Blick auf Handwerksberufe soll an der Burgschule zukünftig geschärft werden. „Unser Handwerksraum ist in keinem guten Zustand, das soll sich ändern. Wir planen einen neuen, modernen Werkraum, indem sich die Schüler noch intensiver mit Handwerksberufen auseinandersetzen können. Dazu haben wir regionale Firmen eingeladen, die aus ihrem Alltag berichten“, sagt sie über anstehende Pläne.

Auch das geschehe wieder getreu dem Motto „Jeder nach seinen Fertigkeiten und Fähigkeiten“. Man müsse nämlich das fördern, was die Schüler mitbringen. „Und das ist ganz schön viel. Viel mehr, als manche Schüler selbst von sich wissen“, ist die engagierte Schulleiterin überzeugt. (mz)