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Die Telefonzelle Die Telefonzelle: Fast so alt wie das Telefon

03.01.2012, 19:11

Aschersleben/MZ. - Anruf aus dem "Fernsprechkiosk"

Wie in der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia nachzulesen ist, wurde die erste Telefonzelle Deutschlands, damals Fernsprechkiosk genannt, 1881 in Berlin in Betrieb genommen. Die ältesten geschlossenen Zellen befanden sich meist in Postfilialen, im Empfangsbereich von Hotels und gastronomischen Einrichtungen und lösten kleinere, vor allem durch Raumteiler abgegrenzte, Telefongelegenheiten ab, für deren Benutzung es noch keine einheitlichen Regeln gab. Die ergaben sich erst durch den Verkauf von Telefonbilletts und mit der Einführung der Münzfernsprecher im Jahr 1899. In den 1920er Jahren gehörten Telefonhäuschen mit Münzfernsprechern bereits zum vertrauten Bild öffentlicher Plätze und Straßen. Ihre Gestaltung und Farbgebung wurde 1932 reichsweit normiert. Zunächst waren Blau und Gelb, ab 1934 Rot, ab 1946 einheitliches Gelb vorgeschrieben. Mitte der 1990er Jahre wurde die Farbgebung auf weiß-grau-magenta der Telekom umgestellt. Neuentwicklungen gab es zwischenzeitlich auch: barrierefreie, sechseckige Fernsprecheinrichtungen, bargeldlose öffentliche Fernsprecher, sogenannte Karten-Telefone, anrufbare Telefonzellen und Münzfernsprecher für Hörgeschädigte.

Basistelefone ersetzen Häuschen

Seit 2008 sind in ganz Deutschland rund 15 000 Telefonhäuschen abgebaut worden. Bei 111 Millionen Mobilfunkanschlüssen (Stand: 2010), werden die ortsgebundenen Fernsprecher an vielen Stellen unrentabel. Wegen der Grundversorgung im Bereich öffentlicher Telefonie muss die betroffene Kommune dem Abbau zustimmen und die Bundesnetzagentur informiert werden. Gegebenenfalls wird die Telefonzelle durch offene Telefonsäulen, sogenannte Basistelefone, ersetzt. Die sind kostengünstiger im Unterhalt, brauchen keinen Strom, haben keine Verkleidung, lassen sich allerdings nur mit Telefon- und Geldkarten bedienen. Ein Fünftel der etwa 60 000 Telefonzellen in Deutschland wurde schon durch Basistelefone ersetzt. An Verkehrsknotenpunkten werden Telefonzellen noch intensiv genutzt; unterstützt wird dies, wenn, wie in Bayern, Telefonzellen Auskunft über den Fahrplan öffentlicher Verkehrsmittel geben.