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Neuer Blickwinkel Die schönen Seiten der Stadt zeigen

Der Ascherslebener Nino Heinrich beteiligt sich aktiv an der kulturellen Stadt-Gestaltung. Was sein neustes Projekt ist.

Von Kristina Hammermann 29.04.2021, 08:00
Damit die älteste Stadt Sachsen-Anhalts nicht einstaubt, kümmert sich Nino Heinrich um verschiedene Projekte im Ort.
Damit die älteste Stadt Sachsen-Anhalts nicht einstaubt, kümmert sich Nino Heinrich um verschiedene Projekte im Ort. Foto: Niklas Haase

Aschersleben - „Aschersleben ist definitiv keine öde Kleinstadt“, findet Nino Heinrich, „es kommt aber immer darauf an, was man daraus macht.“ Was wie eine Floskel klingt, wird jedoch von dem Ascherslebener gelebt. Denn der 22-Jährige möchte im Ort etwas bewegen. So engagiert sich der ehemalige Stephaneer bereits seit der Schulzeit, indem er regelmäßig Clubnächte im Grauen Hof mitorganisiert oder ein Spendenkonzert für die 2019 abgebrannte Orange im Bestehornpark auf die Beine gestellt hat.

Seine Aufgaben dabei waren vielfältig und reichten von der Organisation von Akteuren, über gezielte Werbung, Finanzierung und Umsetzung der Veranstaltung bis hin zur Betreuung der Künstler. „Dadurch, dass ich selbst hobbymäßig als DJ Musik produziere und in Clubs aufgelegt habe, konnte ich mir ein gutes Netzwerk aufbauen.“

Dem Traumjob ein bisschen näher kommen

Weil ihm das alles so viel Spaß gemacht hat, entschied sich Nino Heinrich dazu, sich professionell als Event-Manager ausbilden zu lassen. „2019 habe ich mein Abitur gemacht und danach wollte ich erst einmal nach Berlin, um dort bei einer Event-Firma eine duale Ausbildung zu machen“, erzählt der 22-Jährige. Die sollte dann im April 2020 losgehen, dafür war er bereits umgezogen. Doch Corona machte der ganzen Sache einen Strich durch die Rechnung, die Firma musste ihm absagen. „Also bin ich wieder zurück in die Heimat und habe mich für ein Studium in Wernigerode entschieden“, erzählt er. Seit Herbst wohnt der 22-Jährige sowohl dort in einer Studi-Bude als auch in Aschersleben. Im kommenden Semester will er von der Betriebswirtschaftslehre zum Marketing-Management wechseln, um seinem Traumjob näher zu kommen.

Da wegen der Pandemie aktuell keine Veranstaltungen wie gewohnt stattfinden können, hat Nino Heinrich mit Niklas Haase und Jeremy Lorenz vor rund vier Wochen die Facebook-Seite sowie den Instagram-Kanal „UnserAschersleben“ gegründet. Mit Foto- und Videoimpressionen wollen sie den Leuten die schönsten Seiten der Stadt zeigen, und Nino Heinrich hofft, dass auch Alteingesessene sie durch andere Blickwinkel neu kennenlernen.

Die kreative Ader ausleben

Für Nino Heinrich ist das Projekt nicht nur eine Spielerei, sondern eine Möglichkeit, seine kreative Ader auszuleben. Jeden Montag um 8 Uhr treffen sich die drei zu einem Meeting. Dann planen sie für die gesamte Woche eine sogenannte Content-Posting-Strategie, also welche Beiträge sie produzieren und wann sie diese ins Netz stellen. Außerdem werten sie aus, wie die Inhalte bei den Ascherslebenern angekommen sind und was sie besser machen können. „Wir investieren etwa zwei, drei Stunden täglich in das Projekt“, so der 22-jährige Student, der währenddessen auch weitere praktische Erfahrung für den Lebenslauf sammeln kann.

Wenn die Maßnahmen es wieder zulassen, sollen dort auch zukünftig Veranstaltungstipps geteilt werden. „Cool wäre es, wenn auch Ortsfremde die Stadt online entdecken und sich wegen der tollen Bilder dazu entscheiden, Aschersleben zu besuchen oder im besten Fall sogar hier her ziehen wollen“, träumt Nino Heinrich.

Und so will sich der Student weiterhin dafür einsetzen, dass Aschersleben eine belebte Kleinstadt bleibt: „Der Ort verändert sich und wenn man möchte, dass er besser wird, muss man sich aktiv am Prozess beteiligen.“ (mz)