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„Unser Aschersleben“ Warum ein 19-Jähriger für seine Heimat wirbt

Niklas hat uns berichtet, wie eine Knieverletzung zu einem neuen Hobby führte. Seine Impressionen teilt er in den sozialen Netzwerken.

Von Kristina Hammermann 05.05.2021, 09:00
Am liebsten hängt Niklas Haase in den Ascherslebener Parks und Gärten ab. Diese filmt und fotografiert er auch gern.
Am liebsten hängt Niklas Haase in den Ascherslebener Parks und Gärten ab. Diese filmt und fotografiert er auch gern. Foto: Jeremy Lorenz

Aschersleben - „Ich dachte, ich hätte schon alles gesehen in Aschersleben“, erzählt der 19-jährige Niklas Haase, der einer von drei Gründern der neuen Facebook- und Instagram-Seite „UnserAschersleben“ ist (MZ berichtete). Durch dieses Foto- und Videoprojekt nehme er die Stadt nun noch einmal viel bewusster war: „Etwa die vielen bunten Häuserreihen, die es hier gibt. Das ist mir vorher nie aufgefallen.“

Mit einem Blick durch die Linse einer Kamera streift er in seiner Freizeit gern durch Aschersleben - auf der Suche nach Motiven, die die schönsten Seiten der Kleinstadt zeigen. Und diese lassen sich leicht finden, so der Student, der seine Impressionen sowohl in Fotos als auch in Bewegtbildern festhält. Insbesondere der Zoo, die Parks und Gärten sowie die Stadt-Architektur haben es ihm angetan.

Zusammen mit zwei Freunden gründete Niklas Haase „Unser Aschersleben“

Seine Leidenschaft für Video- und Fotografie hätte Niklas Haase vielleicht gar nicht entdeckt, wenn er sich durch aktives Handballspielen über zwei Jahre hinweg nicht die Knie beschädigt hätte. „Ich habe sie damals nicht richtig geschützt und mich zu oft auf sie fallen lassen“, gesteht der 19-Jährige.

Also musste ein neues Hobby herhalten und so fing der Ascherslebener 2015 mit sogenannten Let’s Plays an. Das heißt, dass er sich dabei gefilmt hatte, wie er ein Computerspiel zockt und gleichzeitig das Spielgeschehen kommentiert. Diese Videos, die dann ins Netz gestellt werden, nennt man „Let’s Plays“ (zu Deutsch in etwa: „Los, lass uns spielen“).

2017 nahm er dann auch immer öfter die Kamera von seinem Vater in die Hand und probierte sich an Kurzvideos aus, bis er letztendlich eine eigene zu Weihnachten geschenkt bekam. Zusammen mit seinem Kumpel Jeremy Lorenz, der ebenfalls „UnserAschersleben“ mitgegründet hat, experimentierte Niklas Haase immer weiter mit der Kamera in der Medien-Arbeitsgemeinschaft am Stephaneum.

Gemeinsam produzierten die beiden auch erste Image-Filme, etwa für die Tonfunk-Gruppe in Ermsleben. „Es ist cool, wenn man einen Kumpel gefunden hat, der dieselbe Leidenschaft teilt“, so der 19-Jährige, „und ich finde es wichtig, dass sich kreative Leute untereinander pushen.“

„Er fragte mich, ob ich von seinen DJ-Auftritten im Grauen Hof Fotos und Videos machen könne.“

Niklas Haase über erste Aufträge als Fotograf und Videograf

2018 wurde Nino Heinrich auf ihn aufmerksam. „Er fragte mich, ob ich von seinen DJ-Auftritten im Grauen Hof Fotos und Videos machen könne“, erzählt Niklas Haase, der sich mittlerweile mit Nino Heinrich in Wernigerode eine Studi-Bude teilt. „Durch Corona sind wir aber die meiste Zeit in Aschersleben.“

Anders als sein Mitbewohner will Niklas Haase kein Event-Manager werden, sondern sich am liebsten als Mediendienstleister selbstständig machen. Das Marketing-Management-Studium sowie die Video- und Fotoprojekte würden ihm dahingehend den Weg bereits gut ebnen. Gern würde er auch nach dem Bachelor eine Zeit lang in die Medienstadt Leipzig ziehen, so der Ascherslebener, der 2020 sein Abitur gemacht hat. „Aber mal schauen, was die Zukunft so bringt.“

Bis dahin will der 19-Jährige seine Heimatstadt aber noch weiter entdecken und seine Lieblingsorte mit anderen auf Facebook und Instagram teilen. Das soll auch gegen den Corona-Blues helfen und andere motivieren, ebenfalls wieder mit offenen Augen durch die Stadt zu laufen. „Raus gehen, Stress abbauen. Das ist gerade jetzt ganz wichtig. Außerdem drücke ich mit dem Projekt auch meine Wertschätzung gegenüber Aschersleben aus.“ (mz)