Wetter Diakonie: Bei Hitze Gebäude für Obdachlose öffnen
Temperaturen bis zu 40 Grad. Fast überall in Deutschland wird vor starker und teils extremer Wärme gewarnt. Obdachlose Menschen sind dem meist schutzlos ausgeliefert.

Berlin - Angesichts der bevorstehenden Hitze ruft die Diakonie Deutschland dazu auf, öffentliche Einrichtungen für wohnungslose Menschen zu öffnen. „Klimatisierte Einrichtungen wie Bezirksämter, Bibliotheken und Museen sollten tagsüber für hitzegefährdete Menschen zugänglich gemacht werden“, forderte die Organisation.
Extreme Hitze könne genauso tödlich sein wie extreme Kälte – insbesondere für geschwächte, ältere oder gesundheitlich vorbelastete Menschen, so Elke Ronneberger, Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. „Gerade an heißen Tagen zählt jede kleine Geste“, erklärte Ronneberger und bat Menschen, aufmerksam durch die Stadt zu gehen. „Eine Flasche Wasser kann Leben retten. Fragen Sie höflich, ob jemand etwas zu trinken braucht“, lautete die Empfehlung.
Sonnensegel und kostenloses Wasser
Städte und Gemeinden forderte die Diakonie zudem auf, auf öffentlichen Plätzen und in Parks temporäre Schattenspender zu installieren – zum Beispiel durch große Sonnensegel oder Zelte. Mobile Erste-Hilfe-Angebote seien nötig. Zudem müsste für ausreichend Trinkwasser gesorgt werden - etwa durch mobile Wasserstationen oder kostenlose Wasserflaschen. Aber auch die Ausgabe von Sonnencreme, Sonnenhüten und leichter Kleidung sei nötig.
Laut dem Statistischen Bundesamt waren Ende Januar 2024 rund 439.500 wohnungslose Menschen in Notunterkünften untergebracht. Zu den Hitzetoten unter den Obdachlosen gibt es keine genauen Zahlen. In der gesamten Bevölkerung gab es nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts 2023 und 2024 jeweils rund 3.000 hitzebedingte Sterbefälle in Deutschland, 2022 waren es sogar noch mehr.