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Deutsches Rotes Kreuz Deutsches Rotes Kreuz: Statt Bettenburgen kleine Häuser zum Wohlfühlen

Von Gerd Alpermann 07.01.2003, 17:02

Quedlinburg/MZ. - Das Deutsche Rote Kreuz baut in Gernrode ein neues Pflegeheim (die MZ berichtete). Wie der Geschäftsführer des Kreisverbandes Quedlinburg / Halberstadt, Michael Funke, auf Nachfrage der MZ sagt, ist bereits in wenigen Wochen, am 1. Februar, Baubeginn für das neue Haus am Schwedderberg 19. Es wird 46 Betten, in Räumlichkeiten auf drei Etagen verteilt, erhalten.

Das Gelände für den Neubau ist jetzt von dem Besitzer, einer Ballenstedter Firma, die nebenan ein Dialyse-Hotel plant, erworben worden. Von dem rund 16 000 Quadratmeter großen Areal, das vor 1990 zum Kliniksanatorium "Willi Agatz" als Haus II gehörte, kaufte das DRK eine etwa 3 500 Quadratmeter große Freifläche, die direkt am Wald, an der Straße zwischen Gernrode und Bad Suderode, liegt.

"Für unser Pflegeheim in Stecklenberg liegen ca. 40 Anmeldungen vor, ohne dass wir kurzfristig weitere Möglichkeiten anbieten können", erklärt Michael Funke zu den Beweggründen, neu zu bauen. Die 116 Betten im Pflegeheim Stecklenberg seien fast immer zu 100 Prozent belegt. Für einen weiteren Anbau fehle dort aber der Platz. Deshalb habe sich der Kreisverband nach einem anderen Standort umgesehen. Das Angebot aus Ballenstedt, in Gernrode zu bauen, sei von der Lage her sehr ansprechend gewesen. So könne zum Beispiel das Kurzentrum in Bad Suderode zu Fuß erreicht werden.

"Wir wollen keine Bettenburgen, sondern Einrichtungen, in denen sich die Pflegebedürftigen wohlfühlen", nennt der Geschäftsführer die Philosophie des DRK-Kreisverbandes. "Qualität und der Preis müssen stimmen, wenn eine solche Einrichtung angenommen werden soll." Stecklenberg mit seinem vor wenigen Jahren in Betrieb genommenen Neubau biete entsprechendes, und so solle es auch in Gernrode werden.

Die Zielvorstellungen des DRK gehen dahin, bis November dieses Jahres den Neubau in Gernrode zu vollenden. Ende 2003 sollen dann die ersten Bewohner einziehen können. Sie werden von 25 Altenpflegern und Krankenschwestern betreut, die dafür neu eingestellt werden. Die 46 Zimmer haben eine Größe von 16 bis 17 Quadratmeter und eine Nasszelle. Auf den drei Etagen sind zudem Schwestern- und Gemeinschaftsräume vorgesehen. Warmes Essen zu Mittag wird aus dem DRK-Pflegeheim Stecklenberg angeliefert. Eine eigene Küche sorgt für die anderen Mahlzeiten. Genügend Platz ist auf dem Gelände auch für Parkplätze und einen Ruhebereich unter Bäumen vorhanden. Das neue Pflegeheim wird als eigenständiges Unternehmen unter dem Namen Seniorenpflegeheim Schwedderberg gGmbH agieren.

"In Stecklenberg beschäftigen wir zwei Freizeittherapeuten, was sich sehr positiv auf die Gesamtverfassung der Betreuten auswirkt", erläutert Michael Funke. Erfahrungen würden zeigen, dass durch den wiedergewonnenen Kontakt zu anderen Menschen, Mobilität auflebe. Dies werde dann auch auch im neuen Heim in Gernrode angestrebt.

Rund 2,3 Millionen Euro wird der Neubau kosten, den das DRK über Kredite finanziert. "Das Land hat seine Aufgabe mit den Neubauten der vergangenen Jahre im Kreis erfüllt", bekennt der Geschäftsführer. Dem DRK gehe es jetzt darum, die eigene Leistungsfähigkeit zu stärken. Zu dieser Strategie gehöre auch ein Neubau mit gleichem Bettenumfang in Aderstedt im Landkreis Halberstadt. Dort werde mit Unterstützung des Landes und der Gemeinde ein alter Gutshof umgestaltet. Der Rohbau steht bereits. Auch dort soll bis Ende des Jahres alles fertig sein.