Der Kriminalist Der Kriminalist: Selbst den Traum aus der Kindheit erfüllt

Aschersleben - Ja, Polizist zu werden, das sei schon seit seiner Kindheit ein Traum gewesen, sagt Frank Knöppler. Spannende Kriminalfälle hätten ihn schon damals interessiert. Es ist nicht bei einem Traum geblieben. Aber jetzt - am Ende des Jahres verabschiedet sich der Polizist aus Leidenschaft nicht nur aus dem aktiven Dienst sondern auch als Rektor der Fachhochschule Polizei des Landes Sachsen-Anhalt in Aschersleben aus dem Amt. Sicher, der 60-Jährige hätte noch das eine oder andere Jahr drangehängt , aber davor steht das Landesbeamtengesetz.
Sehfehler stellt sich als nicht akut heraus
Geboren ist Frank Knöppler in Staßfurt. Ist dort zur Schule gegangen und hat das Abitur abgelegt. Danach wollte er zunächst Lehrer für Geschichte werden, hatte sich aber parallel für eine Polizeiausbildung beworben. Allerdings mit der Befürchtung, dass er dafür gesundheitlich nicht tauglich wäre. War er aber - ein kleinerer Sehfehler stellte sich nicht als akut heraus.
Nach dem Grundwehrdienst bei der Armee begann seine Ausbildung an der Transportpolizeischule (Trapo) in Halle. Sechs Monate Theorie und sechs Monate Praktikum. Dienstanfängerlehrgang hieß das. Danach ging’s zur Kripo der Transportpolizei(Trapo) in Magdeburg. Die ersten Sporen verdiente sich Knöppler bei der Aufklärung von Einbrüchen in Gaststätten der Mitropa und einem Überfall auf einen Intershop. Dazu kamen Todesfälle auf dem Bahngelände und Betriebsunfälle.
Jahrgangsbester von 550 Offiziersschülern
1984 bis 1969 hieß es, von der Tatortarbeit auf die Schulbank zu wechseln. An der damaligen Offiziersschule in Aschersleben. Am Ende wurde er zum Leutnant ernannt. Übrigens als Jahrgangsbester unter 500 Offiziersschülern. Das war auch der erste Kontakt mit der heutigen Fachhochschule.
Nach dieser ersten Stippvisite in Aschersleben arbeitete Frank Knöppler wieder bei der Kripo der Transportpolizei, wurde 1990 Leiter des Kreiskriminalamtes in Wanzleben und dann Leiter der Kripo in Stendal. Zur selben Zeit absolvierte der scheidende Rektor ein Fernstudium an der Humboldt-Uni zum Diplom-Kriminalisten.
An der Aufklärung zahlreicher spektakulärer Fälle beteiligt
Am 1. April 1994 wurde Knöppler Kriminalrat. In der Stendaler Zeit war er an der Aufklärung zahlreicher spektakulärer Fälle beteiligt. Er arbeitete schließlich als Referent im Ministerium des Innern in Magdeburg, wechselte 2001 in die Abteilung für schwere Verbrechen ins Landeskriminalamt und wurde 2009 schließlich zum Prorektor der Fachhochschule nach Aschersleben berufen.
Zwei Jahre später wurde er zunächst amtierender und dann ordentlicher Rektor. Und es blieb spannend, galt es doch die FH Polizei zu einem modernen Campus zu machen, der sich bundesweit sehen lassen kann. Gebäude wurden um-, neu- und ausgebaut, es wurde umstrukturiert und es wurde der Bachelor-Studiengang eingeführt. „Dass das alles gelungen ist, war das Verdienst einer außergewöhnlich guten Mannschaft“, sagt Knöppler mit Blick auf die Mitarbeiter der Fachhochschule.
Wenn der Rektor jetzt seinen Platz verlässt, dann will er als Vorsitzender des Fördervereins der FH verbunden bleiben. Außerdem tritt er 2021 den Vorsitz des Rotaryclubs Staßfurt an. Aber auch Reisen - vor allem durch Deutschland - und sich sportlich fit halten stehen auf der persönlichen Wunschliste des künftigen Pensionärs ganz oben. (mz)